Wissenschaftsrat will Plagiate erschweren

Berlin. Angesichts spektakulärer Plagiatsfälle bei Doktorarbeiten dringt der Wissenschaftsrat auf eine bessere Betreuung von Doktoranden. "Wir glauben, dass durch die Etablierung einer Kultur guter wissenschaftlicher Praxis und guter Betreuung viel erreicht werden kann", sagte der Ratsvorsitzende Wolfgang Marquardt gestern in Berlin

 Bei Doktorarbeiten dringt der Wissenschaftsrat angesichts spektakulärer Plagiatsfälle auf eine bessere Betreuung von Doktoranden. Foto: Peter Kneffel/dpa

Bei Doktorarbeiten dringt der Wissenschaftsrat angesichts spektakulärer Plagiatsfälle auf eine bessere Betreuung von Doktoranden. Foto: Peter Kneffel/dpa

Berlin. Angesichts spektakulärer Plagiatsfälle bei Doktorarbeiten dringt der Wissenschaftsrat auf eine bessere Betreuung von Doktoranden. "Wir glauben, dass durch die Etablierung einer Kultur guter wissenschaftlicher Praxis und guter Betreuung viel erreicht werden kann", sagte der Ratsvorsitzende Wolfgang Marquardt gestern in Berlin. In einem Positionspapier schlägt das Gremium vor, dass ein eigenes Promotionskomitee an den Unis die Doktoranden von Anfang an begleitet. Nicht nur Professoren, sondern auch erfahrene Doktoranden könnten dort den Anwärtern auf den Doktortitel helfen. Die gesamte Universität müsse auf die Qualität der Promotionen achten, forderte Marquardt. Da es heute vielfach keinen Überblick gebe, wer an einer Universität überhaupt promoviere, solle den Doktoranden ein spezieller, einheitlicher Status gegeben werden.Die Zahl der Noten solle zudem auf "Bestanden" und "Mit Auszeichnung" begrenzt werden. Trotz mehrerer möglicher Noten vergäben die Unis heute überwiegend "Mit Auszeichnung" oder "Sehr gut", sagte Marquardt. Die Gefahr einer nicht sauberen Einhaltung der Wissenschaftsstandards sei höher bei externen Doktoranden, die bereits im Beruf stünden, sagte Marquardt. Hier erhofft sich der Wissenschaftsrat Abhilfe, indem die Betroffenen stärker in Arbeitsgruppen eingebunden werden. Marquardt machte wenig Hoffnung, dass Plagiate durch eine Umsetzung der Vorschläge ganz verhindert werden könnten. "Einzelfälle wird es auch bei der besten Qualitätssicherung immer geben." Aber das Ziel müsse sein, diese auf ein Minimum zu verringern. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort