Wirtschaft rutscht ins Stimmungstief

München/Saarbrücken. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft setzt ihre seit einem halben Jahr andauernde Talfahrt unvermindert fort. Anders als von Experten erwartet nahm der Ifo-Geschäftsklimaindex auch im Oktober ab und verringerte sich spürbar von 101,4 auf 100,0 Punkte, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut gestern mitteilte

München/Saarbrücken. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft setzt ihre seit einem halben Jahr andauernde Talfahrt unvermindert fort. Anders als von Experten erwartet nahm der Ifo-Geschäftsklimaindex auch im Oktober ab und verringerte sich spürbar von 101,4 auf 100,0 Punkte, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut gestern mitteilte. Das ist der niedrigste Stand des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers seit Februar 2010."Die Wolken am deutschen Konjunkturhimmel verdunkeln sich", erklärte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn gestern in München. Die befragten Unternehmen beurteilten die aktuelle Lage deutlich schlechter, zudem blieben die Erwartungen unverändert pessimistisch. Die Abkühlung der Konjunktur zeige sich bereits in einer deutlich verschlechterten Geschäftslage der Industrie: Auftragseingang, Kapazitätsauslastung und Exporterwartungen gingen nach unten, hieß es.

Das gleiche Bild zeichnet die jüngste Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Demnach wächst wegen der Rezession in weiten Teilen Europas und der ungelösten Schuldenkrise im Euroland die Besorgnis in den Chefetagen. Nur noch 18 Prozent der Firmen rechnen damit, dass sich ihre Geschäftslage in nächster Zukunft verbessert. Zwar schlittert Deutschland nach Meinung der DIHK-Experten im kommenden Jahr mit einem Wachstum von 0,7 Prozent an einer Rezession vorbei. Die Wirtschaft sehe sich jedoch mit einer zurückhaltenden Nachfrage konfrontiert, die vor allem die Chemie-, Auto- und Metallindustrie treffe.

Auch im Saarland hat sich das Konjunkturklima erneut abgekühlt. "Die Saar-Wirtschaft durchläuft zurzeit eine Phase der Stagnation", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. dpa/dapd/afp/red

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