Wirbel um Legida-Demo in Leipzig – Pegida-Initiator tritt zurück

Leipzig/Dresden · Dem islamkritischen Legida-Bündnis ist es gestern Abend zunächst nicht gelungen, die erhofften Zehntausende Teilnehmer für eine Demonstration in Leipzig zu mobilisieren. Zur Auftaktkundgebung auf dem zentralen Augustusplatz hatten sich knapp 10 000 Menschen versammelt.

"Die Zahl 40 000 können wir streichen", sagte ein Polizist im Einsatz mit Blick auf die von Legida angemeldete Teilnehmerzahl. Viele Tausend Legida-Gegner blockierten den Zugang zum Platz. Anhänger der Islamkritiker wurden mit Trillerpfeifen und "Haut ab, haut ab"-Rufen empfangen und am Weiterkommen gehindert. Die Polizei , die mit 4400 Beamten aus ganz Deutschland im Einsatz war, sprach von einer gespannten Stimmung. Es kam in der Innenstadt zu mehreren Zwischenfällen. Vor der Großdemonstration gab es zwei Brandanschläge auf die Bahnstrecke zwischen Dresden und Leipzig . Nach Angaben der Bahn kam es im Nah- und Fernverkehr zu Verspätungen.

Nach einer Welle der Empörung über ein "Hitler-Foto" und ausländerfeindliche Äußerungen ist Pegida-Chef Lutz Bachmann beim islamkritischen Bündnis von allen Ämtern zurückgetreten. Das sagte gestern Abend Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel. Die Staatsanwaltschaft Dresden hatte Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Bachmann aufgenommen. Dabei geht es um von ihm stammende Facebook-Posts mit ausländerfeindlichen Beleidigungen. Außerdem geriet Bachmann wegen eines selbst geschossenen und verbreiteten Fotos mit Hitler-Bärtchen und -Scheitel in den eigenen Reihen unter Druck.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort