Widerstand gegen Atom-Transport

Hannover. Mit Kerzen, Taschenlampen und Laternen haben Greenpeace-Aktivisten in rund 45 Städten gegen den bevorstehenden Castortransport ins niedersächsische Gorleben protestiert. Aktionen gab es am Samstag unter anderem in Hamburg, Hannover, Münster und Magdeburg

 In einem Schutzanzug protestiert dieser Aktivist gegen den Castor-Transport. Foto: Stratenschulte/dpa

In einem Schutzanzug protestiert dieser Aktivist gegen den Castor-Transport. Foto: Stratenschulte/dpa

Hannover. Mit Kerzen, Taschenlampen und Laternen haben Greenpeace-Aktivisten in rund 45 Städten gegen den bevorstehenden Castortransport ins niedersächsische Gorleben protestiert. Aktionen gab es am Samstag unter anderem in Hamburg, Hannover, Münster und Magdeburg. "Der vielfältige und bunte Protest war ein Vorgeschmack auf den Protest Ende November", sagte Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl. Am 24. November soll ein Transport von elf Castorbehältern aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Wendland starten.Widerstand gegen weitere Castor-Transporte mit Atommüll nach Gorleben kommt auch aus den Reihen von CDU und FDP. "Der nächste Castor-Transport ist politisch absolut falsch", sagte der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Der Castor-Transport "wird uns in der neuen Diskussion um einen wirklich guten Standort für ein atomares Endlager erheblich belasten", sagte Sander weiter, dessen Ministerium den Transport erst vor wenigen Tagen gebilligt hatte. "Das Beste wäre ein Castor-Moratorium", sagte er mit Blick auf künftige, weitere Transporte.

Die niedersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Maria Flachsbarth sagte ebenfalls der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", der bevorstehende Transport lasse sich zwar aus vertraglichen Gründen nicht mehr verhindern. Über weitere Transporte, wie sie ab 2014 aus der britischen Anlage Sellafield geplant sind, müsse aber neu nachgedacht werden. Flachsbarth sprach sich dafür aus, "die Castoren, zu deren Aufnahme Deutschland völkerrechtlich verpflichtet ist, in einem anderen Bundesland zwischenzulagern".

 In einem Schutzanzug protestiert dieser Aktivist gegen den Castor-Transport. Foto: Stratenschulte/dpa

In einem Schutzanzug protestiert dieser Aktivist gegen den Castor-Transport. Foto: Stratenschulte/dpa

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Länder davor gewarnt, sich bei der neuen Suche nach einem Standort für ein Atommüll-Endlager wegzuducken. "Es muss der Standort sein, der der beste ist, egal wo er liegt", sagte der Grünen-Politiker mit Blick auf ein geplantes Treffen der Länder bei Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) am kommenden Freitag. Sein Land solle bei der Endlagersuche deshalb nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Auch Gorleben bleibe eine Option. "Da Salzstöcke grundsätzlich infrage kommen, bleibt Gorleben erstmal drin", sagte Kretschmann. Die Grünen im Bund und in Niedersachsen wollen die laufende Erkundung von Gorleben stoppen. dpa/afp

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