Weltfinanzgipfel zwischen Hoffen und Bangen
Pittsburgh. Deutschland knüpft bei der geplanten Regulierung der Finanzmärkte große Erwartungen an den G20-Gipfel von Pittsburgh. Das Treffen sei eine "entscheidende Wegmarke", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern. Kritik kam von der Opposition, die vom Weltfinanzgipfel keinen Durchbruch erwartet
Pittsburgh. Deutschland knüpft bei der geplanten Regulierung der Finanzmärkte große Erwartungen an den G20-Gipfel von Pittsburgh. Das Treffen sei eine "entscheidende Wegmarke", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern. Kritik kam von der Opposition, die vom Weltfinanzgipfel keinen Durchbruch erwartet. In Pittsburgh wollen die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten über die Begrenzung von Manager-Boni, Risikopuffer für Banken und Strategien zum Ausstieg aus den Konjunkturhilfen. Ziel der Verhandlungen ist eine neue Weltfinanzordnung. Daneben steht auch der Klimaschutz auf dem Programm. Hintergrund ist der Welt-Klimagipfel in Kopenhagen in knapp drei Monaten. Dort soll ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Abkommen beschlossen werden, das Ende 2012 ausläuft. Merkel sagte, die wichtigsten Industriestaaten und Schwellenländer seien bei der Regulierung der Finanzmärkte "auf gutem Weg". "Der Elan könnte aber nachlassen", fügte sie warnend hinzu. Pittsburgh werde zeigen, ob die Finanzmarktregulierung international "weiter im Zentrum der Bemühungen" steht. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) versicherte, es habe eine "exzellente Vorbereitung" des Spitzentreffens durch die EU gegeben. Es komme aber darauf an, dass die EU-Mitgliedsstaaten der "Konkretisierung" der aufgeführten Maßnahmen zur Eindämmung der Exzesse auf den Finanzmärkten auch "Folge leisten". Es gebe hier "Standortinteressen" der Londoner City, aber auch der Wall-Street in New-York. Als "unglaubwürdig" bezeichnete Linksparteichef Oskar Lafontaine die Ankündigungen der Bundesregierung, sich für eine grundlegende Wende bei der Regulierung der Finanzmärkte starkmachen zu wollen. ddp