Weiter Streit um Homosexualität als Unterrichtsthema

Stuttgart · In Baden-Württemberg reißt die Debatte über den geplanten Bildungsplan 2015 nicht ab. Der Landesschülerbeirat und die württembergische, theologisch liberale Vereinigung „Offene Kirche“ begrüßten am Wochenende die Akzeptanz sexueller Vielfalt im Bildungsplan.

Die "Offene Kirche" teilte am Samstagabend in Stuttgart mit, Sexualkundeunterricht müsse aufklären und dazu gehöre auch, sexuelle Vielfalt wahrzunehmen und zu thematisieren. Die evangelische Vereinigung sei "bestürzt über kirchliche Äußerungen, die dies nicht in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen".

Der badische evangelische Oberkirchenrat Christoph Schneider-Harpprecht verteidigte dagegen die Kritik der vier südwestdeutschen Kirchen an den "Leitprinzipien" für einen Bildungsplan 2015 in Baden-Württemberg. In dem Plan werde das Thema Homosexualität als gesellschaftliche Normalität dargestellt. Allerdings würden die Kontroversen darüber nicht diskutiert, so Schneider-Harpprecht.

Die Bildungsreferenten der zwei evangelischen Landeskirchen und der zwei katholischen Diözesen hatten in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Mitteilung gefordert, dass in der Bildung jeder Form der Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination gewehrt werden müsse.

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