Weiter Kritik an Bundeswehr - Frankreich erklärt sich solidarisch

Berlin. Die Bundeswehr steht unter Erklärungsdruck, warum sie in Nordafghanistan zwei von den Taliban entführte Tanklastwagen bombardieren ließ, statt Bodentruppen zu schicken. Politiker stellten gestern die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel bei dem Einsatz. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) forderte mehr Verständnis für die Bundeswehr

Berlin. Die Bundeswehr steht unter Erklärungsdruck, warum sie in Nordafghanistan zwei von den Taliban entführte Tanklastwagen bombardieren ließ, statt Bodentruppen zu schicken. Politiker stellten gestern die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel bei dem Einsatz. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) forderte mehr Verständnis für die Bundeswehr. Die deutschen Soldaten wünschten sich einen stärkeren Rückhalt der Bevölkerung. Wer den Militäreinsatz der Bundeswehr in Afghanistan in Frage stelle oder ablehne, unterstütze damit indirekt die Ziele der Taliban. "Wer diese Diskussion führt, erledigt das Geschäft der Taliban." Er versicherte: "Es wird nichts verschleiert, und es wird alles rückhaltlos aufgeklärt." Jungs Sprecher Thomas Raabe sagte, es habe eine große Anzahl von Aufständischen um die Fahrzeuge herum gegeben. Einsatzleiter müssten an die Risiken für die eigenen Soldaten denken. Panzer hätten ebenso wie die beiden Lastwagen im Flussbett steckenbleiben können. Frankreich erklärte Deutschland gestern seine "uneingeschränkte Solidarität". "Unser gemeinsames Interesse ist die Sicherheit", sagte der französische Staatssekretär im Außenamt, Pierre Lellouche. Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner hatte den Angriff zunächst als "großen Fehler" bezeichnet. Deutschland, Frankreich und Großbritannien schlugen unterdessen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eine internationale Afghanistan-Konferenz noch in diesem Jahr vor. dpa/afp

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