Was sich Eltern für ihre Kinder wünschen

Berlin · Mehr Geld für Kitas und Schulen, mehr Einheitlichkeit bundesweit und eine entscheidende Funktion der Noten – in Deutschland gibt es klare Vorstellungen zur Bildung. Der Wunsch nach Änderungen ist allgemein groß.

Bei Kitas und Schulen ist Deutschland in vielen Bereichen nicht so aufgestellt, wie sich weite Teile der Bevölkerung das wünschen. Das zeigt eine umfangreiche Erhebung des Ifo Instituts - zentrale Ergebnisse:

Wie zufrieden sind die Bundesbürger mit den deutschen Schulen ?

Nur so mäßig. Zwei Prozent der Bevölkerung beurteilen die allgemeinbildenden Schulen in Deutschland mit der Note 1, rund jeder Vierte mit 2. 54 Prozent finden die Schulen befriedigend - Note 3. Knapp jeder Fünfte beurteilt die Schulen nur mit den schlechten Wertungen 4 bis 6.

Was halten die Menschen von Ganztagsschulen?

Ganztagsschulen werden unterstützt - allerdings ist die Länge des Schultags entscheidend. Bei der Frage, ob Deutschland zu einem System der Ganztagsschule bis 15 Uhr wechseln sollte, zeigen sich 61 Prozent sehr oder eher dafür. Bei 16 Uhr sind es 56 Prozent, bei 17 Uhr sind 47 Prozent dafür - 43 Prozent aber dagegen.

Was halten die Bürger von bundesweit vergleichbaren Prüfungen?

Beim Abitur halten das 86 Prozent für gut. Mit 85 und 82 Prozent gibt es hier auch beim Realschul- und Hauptschulabschluss eindeutige Mehrheiten.

Welche Rolle sollen Noten beim Wechsel von der Grundschule spielen?

Dass mancherorts Eltern entscheiden können, ist gemäß der Umfrage nicht im Sinne einer Mehrheit der Bürger. Denn 64 Prozent sind dafür, dass Schulnoten über die weiterführende Schulart entscheiden.

Was wünschen sich die Menschen für die Kitas?

77 Prozent sind dafür, dass der Staat die Kindergartengebühren aus Steuergeldern finanziert, damit anders als heute alle Kinder ab vier Jahren kostenfrei in den Kindergarten gehen können. Eine Mehrheit von 79 Prozent der Bundesbürger sind für steigende Gehälter der Erzieherinnen und unterstützen so die Position der Gewerkschaften im immer noch ungelösten Kita-Tarifkonflikt. Allerdings wurden sie befragt, bevor die Gewerkschaften das Schlichtungsergebnis ablehnten.

Wie stehen die Menschen zum Betreuungsgeld ?

Mit 57 Prozent zu 34 Prozent lehnen es die Bundesbürger zum Zeitpunkt der Befragung ab. Mittlerweile hat das Bundesverfassungsgericht das Betreuungsgeld gekippt. Studienautor Ludger Wößmann wertet das Ergebnis als Hinweis darauf, dass eine verfassungskonforme Wiedereinführung keine Mehrheit fände.

Welchen Bereich halten die Menschen für besonders unterfinanziert?

Könnte es nur ein Bereich sein, nennen die Befragten am häufigsten die weiterführenden Schulen (41 Prozent), Grundschulen (30 Prozent), gefolgt von Kitas (15 Prozent). Abgeschlagen sind dagegen Berufs- und Hochschulen (9 und 6 Prozent). Ein Teil der Befragten wurde informiert, dass laut Studien Ausgaben im frühkindlichen Bereich einen stärkeren positiven Einfluss haben als Ausgaben in späteren Bildungsbereichen. Hier steigt der Anteil der Befürworter von zusätzlichen Ausgaben im frühkindlichen Bereich auf 31 Prozent.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort