Zur Debatte um Thilo Sarrazin und den Themenkreis Zuwan- derung und Integration (diverse SZ-Artikel und Leserbriefe)

Einwanderung gab es schon immer. Historisch neu ist aber die Masse und die Möglichkeit, dass die Einwanderer auf Kosten der angestammten Bevölkerung ohne Arbeit in der neuen Heimat leben können. Warum nur finden fast alle Politiker und Medien diese Entwicklung gut und richtig? Und warum beschimpfen sie einen Herrn Sarrazin als populistisch? Wollen sie ihre Lebenslügen, deren Auswirkungen immer klarer werden, auf die Spitze treiben? Bleibt zu hoffen, dass das multiethnische Gemisch in unseren Städten auf die Dauer bezahlbar und friedlich bleibt.

Rudolf Müller, Saarbrücken

Dieser Mann gehört

ausgeschlossen

Wenn jetzt der Ausschluss von Thilo Sarrazin aus der SPD bevorsteht und der Verlust seines Vorstandspostens (mit 1000 Euro mehr Rente!) beklagt wird, dann verschließt man doch die Augen vor den Tatsachen. Es geht nicht um seine sogenannte "Aufdeckung der Missstände in der Ausländer-Integration" und die damit verbundene Meinungsfreiheit, sondern darum, wie Sarrazin Menschen (Juden, Türken, Muslime, Hartz-IV-Empfänger) verächtlich macht, indem er sie auf Faulheit, Dummheit, Hang zur Fortpflanzung und genmanipulierte Wesen reduziert. Deswegen - und das zu Recht - gehört er nicht nur aus der SPD ausgeschlossen, sondern am Besten auch aus dieser Gesellschaft.

Werner Stein, Diefflen

Jede Menschenart

ist wertvoll

Jede Menschenart hat ihr eigenes Genom: Juden, Basken, Asiaten, Afrikaner, Mitteleuropäer, usw. Und jede ist wertvoll und trägt zur menschlichen "Artenvielfalt" bei. Leider gibt es aber hier in jeder Bevölkerungsgruppe Menschen, die sich und ihresgleichen in ihrem wirren Hirn für besser als den Rest der Menschheit halten. Hetzer und Spalter wie Sarrazin darf man getrost als "genetischen Sondermüll" bezeichnen.

Mario Steffen, Merzig

Geheime Gedanken

ausgesprochen?

Da wagt es einer, aus der Reihe zu tanzen und die "politische Korrektheit" nicht zu beachten. Sarrazin, oh Sarrazin, was haben sie angestellt? Geheime Gedanken offen ausgesprochen? Oh weh, oh weh. So etwas tut der korrekte, der brave Bundesbürger doch nicht. Er muss, oh nein, er darf schweigen.

Josef Johann, Bexbach

Integration

aktiver umsetzen

Multikulti klang schön, ersetzte aber nicht die praktische Integration von Migranten, auf die Deutschland angewiesen ist, um einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Standard zu halten. Die Politik sollte Integration endlich praxisbezogener und aktiver umsetzen. Bei Migranten und übrigens auch in ähnlicher Weise bei Problem-Inländern scheint dies in der Vergangenheit nicht ausreichend gelungen zu sein. Damit glaubhaftes staatliches Handeln als solches erscheint und Misstrauen der deutschen Bevölkerung sich abbaut, ist eine Kindergartenpflicht notwendig. Auf konsequentes Schulbesuchsverhalten aller Kinder muss Wert gelegt werden. Mehr schulische Sozialarbeit ist einzubauen, die Pflicht zur Teilnahme am vorschulischen und schulischen Sprachunterricht ist ernsthaft zu betreiben. Klare Zuwanderungsgesetze, merkliche Änderungen bei Hilfen zum Lebensunterhalt und eindeutige Urteile im Falle der sozialen Nichtanpassung runden neue praktische Maßnahmen ab. Eins ist klar: Ohne ein Umdenken bei Politikern und Bevölkerung und auch zum Nulltarif wird eine bessere Integration nicht gelingen.

Jürgen Houy, Heusweiler

Wachgerüttelt von

einem "Wecker"

Hätte die ganze Angelegenheit nicht einen so ernsten Hintergrund, müsste man laut lachen über die Äußerungen unserer politischen Elite. Diese ereifert sich darin, einen zugegeben sehr deutlichen Mahner in jeder nur erdenklichen Weise an den Pranger zu stellen. Andererseits hört man zeitgleich allerorten die "Absichtserklärungen", bei Integrations- und Migrationsproblemen künftig mehr tun zu wollen. Ist da plötzlich doch jemand wachgerüttelt worden - und war der "Wecker" made by Thilo Sarrazin?

Bernd Schneider, Wadgassen

Kippschalter

für Entrüstung

Spätestens bei der Erwähnung von Juden durch Herrn Sarrazin im Zusammenhang mit Kommentaren zu seinem Buch wurde von den bekannten Betroffenheitspolitikern und sogenannten Meinungsbildnern der Kippschalter zum Abruf der in solchen Fällen üblichen vorgestanzten Entrüstungsszenarien betätigt. Wie konnte ihm nur dieser Fehler in unserer freiheitlichen und freie Meinungsäußerung garantierenden Demokratie passieren?

Hans Dittgen, Dillingen

Kein Raum für

neue Hetzer

Das Problem sehe ich darin, dass Herr Sarrazin in einigen seiner Thesen leider sogar Recht hat, beispielsweise in der Zuwanderungspolitik oder bei der Ausländerkriminalität. Somit erhält er Applaus vom "Stammtisch".Was mir Angst macht, ist die Tatsache, dass er eigentlich nur sein Buch verkaufen will und keiner seiner "Fans" das bemerkt. Es kann doch niemand wirklich einen neuen Hetzer wollen. Ich habe vor einiger Zeit eine NPD-Demonstration in Trier erlebt. Das hat mir gereicht. Armes Deutschland!

Jörg Zell, Quierschied