Vier Freisprüche im Berufungsverfahren um Madrider Anschläge

Madrid. Vier Jahre nach den Madrider Terroranschlägen mit 191 Toten hat Spaniens Oberster Gerichtshof den Freispruch des als Drahtzieher verdächtigten Ägypters Rabei Osman el Sayed bestätigt

Madrid. Vier Jahre nach den Madrider Terroranschlägen mit 191 Toten hat Spaniens Oberster Gerichtshof den Freispruch des als Drahtzieher verdächtigten Ägypters Rabei Osman el Sayed bestätigt. Der in Italien inhaftierte 36-Jährige sei bereits dort wegen Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, erklärten die Richter gestern in Madrid. El Sayed, der seit 2004 in Mailand im Gefängnis sitzt, könne nicht zweimal wegen desselben Verbrechens zur Rechenschaft gezogen werden. Gegen den Freispruch hatten die Staatsanwaltschaft und die Opferverbände Berufung eingelegt. Außerdem hob das Gericht die Verurteilung von vier Angeklagten auf, die im Oktober 2007 in erster Instanz wegen terroristischer Aktivitäten und Sprengstoffschmuggels Haftstrafen zwischen fünf und zwölf Jahren erhalten hatten. Ein Spanier, der damals freigesprochen worden war, wurde dagegen nun als Sprengstoffbeschaffer zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Drei weitere der insgesamt 21 Angeklagten erhielten Strafnachlass.Am 11. März 2004 waren in Madrid zehn Bomben explodiert. 191 Menschen starben, mehr als 1800 wurden verletzt. Im ersten Verfahren waren 21 der 28 Angeklagten zu Haftstrafen zwischen drei und mehr als 40000 Jahren verurteilt worden. Sieben wurden freigesprochen. dpa

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