Viel Tradition mit Blick in die Zukunft

Auersmacher. Die Anfänge einer Kirche in Auersmacher reichen bis ans Ende der Völkerwanderungszeit zurück. Denn damals errichtete die Irminiasippe das erste Gotteshaus in der Ansiedlung. Irminia vermachte ihrem Sohn Fulrad, der eine kirchliche Laufbahn eingeschlagen hatte und Abt von St. Denis war, mehrere Dörfer in der Umgebung

Auersmacher. Die Anfänge einer Kirche in Auersmacher reichen bis ans Ende der Völkerwanderungszeit zurück. Denn damals errichtete die Irminiasippe das erste Gotteshaus in der Ansiedlung.

Irminia vermachte ihrem Sohn Fulrad, der eine kirchliche Laufbahn eingeschlagen hatte und Abt von St. Denis war, mehrere Dörfer in der Umgebung. Darunter auch das damals noch als Aurica Machera bekannte Auersmacher. 777 übereignete Fulrad der Abtei seinen gesamten Besitz.

Heute heißt die Pfarrei Maria Heimsuchung. 1844 wurde die neue Kirche für eine wachsende Gemeinde errichtet. Die Kirchenmusik in Auersmacher ist jedoch älter als das Kirchengebäude. Denn der katholische Kirchenchor gründete sich bereits 1781. Im Namen führt man neben dem Gründungsdatum auch die heilige Cäcilia, die als Schutzpatronin der Musik gilt. Damit ist der Chor aus Auersmacher einer der ältesten im Bistum Trier.

Traditionell liegt die Hauptaufgabe solcher Ensembles in der Gestaltung des Gottesdienstes. Manchen davon hört man nur dem Herrn zur Ehre zu, andere sind mittelprächtig, aber der Kirchenchor in Auersmacher ist richtig gut. "Es waren auch immer Leute da, die viel vom Chor verlangt haben", sagt Thomas Becker. Das muss in Auersmacher Zugkraft gehabt haben, denn die Mitgliederzahl belief sich immer auf mindestens 50 bis 70 Personen. "Eine innere Verbindung vom Chor zum Chorleiter ist wichtig", weiß Becker. Der studierte Musiker hat das Ensemble 1980 von seinem Vater übernommen. Just zu diesem Zeitpunkt kam ein Mitgliederknick, dem Becker mit einer durchstrukturierten Konzerttätigkeit entgegensteuerte.

Sein erstes Projekt war eine Mozartmesse, und seitdem gibt es in zweijährigem Turnus nicht nur große Kirchenmusikwerke, sondern auch Sängerschwund war nie wieder ein Thema. So hat sich im Laufe der Jahre ein großes Repertoire vom Barock bis zur Moderne angesammelt, das man auch auswärts, wie kürzlich im Elsass, aufführt. "Wir waren aber auch schon im weltlichen Bereich aktiv und haben Opernkonzerte gemacht", erinnert sich Becker. Da er auch Leiter des Polizeimusikkorps des Saarlandes ist, kooperieren beide Ensembles gelegentlich. So auch beim bislang größten Coup der Sänger aus Auersmacher im Juni. Denn da feierte die Rockmesse aus der Feder von Chorleiter Becker ihre Premiere. "Mein Ziel war es, eine zeitgemäße, aber nicht vordergründig anbiedernde Vertonung des katholischen Messordinariums zu schaffen", erklärt Becker. Mit einer Synthese aus lateinischer Originalsprache und fetzigen bis meditativen Klängen ist ihm das gelungen.

Der Chor finanziert sich über Sponsoren, Eintrittsgelder und den Zuschuss der Gemeinde. Findet ein Konzert statt, ist die Kirche bis zum letzten Platz ausverkauft.

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