Nach Vorstoß zu Sicherheitszone in Syrien AKK – Auf politische Kritik folgt satirische Häme

Berlin/Saarbrücken · Saarländerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) handelt sich mit ihrem Vorstoß für eine internationale Sicherheitszone in Nord-Syrien aktuell Spott eines Satiremagazins ein.

Das Satiremagazin Titanic hat sich AKK und ihrem für diesen Donnerstag (24. Oktober) geplanten Treffen mit Nato-Außenministern angenommen.

Das Satiremagazin Titanic hat sich AKK und ihrem für diesen Donnerstag (24. Oktober) geplanten Treffen mit Nato-Außenministern angenommen.

Foto: Matthias Zimmermann

Nach massiver Kritik seitens der Opposition an Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und ihrem Vorstoß einer internationalen Sicherheitszone in Nord-Syrien legen nun auch die Spötter nach. So titelt das Satiremagazin Titanic in seiner jüngsten Ausgabe mit Ausblick auf den an diesem Donnerstag (24. Oktober) anstehenden Auftritt der Politikerin bei ihren Amtskollegen in Brüssel: „Bizarrer Auftritt bei den Vereinten Nationen: AKK fordert internationale Putzzone“. Gleichzeitig zeigen die Macher ein Bild der Saarländerin in ihrer Rolle als Reinemachekraft mit Kopftuch und Besen. Die Aufnahme stammt von einem ihrer Fastnachtsauftritte. Immer wieder zeigte sie sich auch zu Zeiten als Ministerpräsidentin des Saarlandes in diese Pose während des Karnevals. Die Zeitschrift verbreitete die Darstellung unter anderem auf ihrer Internetseite sowie beim Foto-Kurznachrichtendienst Instagram und erreichte so tausende Internetnutzer.

Politische Kritik hatte AKK bereits zuvor für ihre Idee einstecken müssen, die UN bei einer Befriedung in dem umkämpften Grenzgebiet zwischen Türkei und Syrien einspannen zu wollen. So sprach sie zuletzt von einer Annektierung syrischen Gebiets durch die Türkei, was Vertreter von FDP und Grüne als Inkompetenz der deutschen Verteidigungsministerin werteten. So sei eine Annektierung eine erzwungene und dauerhafte Einverleibung eines Staatsgebiets. Das sei aber im jetzigen Militäreinsatz nicht der Fall.

Die Türkei hatte eine Militäroffensive im Nachbarland gestartet, um nach eigenen Angaben eine Schutzzone für Kriegsflüchtlinge dort einzurichten. Gleichzeitig gilt der Militärschlag kurdischen Milizen, die die Türkei als Terroristen bezeichnet. International sorgte dieser türkischer Militäreinsatz für Ablehnung und diplomatische Verstimmungen. Auch im Saarland demonstrieren seitdem Beginn der Offensive immer wieder Gegner dieses Militärschlags, insbesondere Kurden und Syrer. Die Proteste blieben weitgehend friedlich. Anders in Nordrhein-Westfalen, wo es bereits mehrfach zu Ausschreitungen kam. So lieferten sich Türken und Kurden wilde Schlägereien.

 Bereits im März ging das Satiremagazin Extra3 in der ARD mit AKK hart ins Gericht. Damals nahmen Kritiker ihre Äußerungen auf der Karnevalsbühne zum dritten Geschlecht auseinander, worüber sie zuvor gespöttelt hatte.

Bereits im März ging das Satiremagazin Extra3 in der ARD mit AKK hart ins Gericht. Damals nahmen Kritiker ihre Äußerungen auf der Karnevalsbühne zum dritten Geschlecht auseinander, worüber sie zuvor gespöttelt hatte.

Foto: Matthias Zimmermann

AKK musste bereits mehrfach für satirische Darstellungen wegen ihrer Auftritte bei Karnevalsveranstaltungen herhalten. So nahm sich die Satireshow Extra3 bereits im März der Politikerin an. Damals waren es ihre Äußerungen zum dritten Geschlecht, die die ARD bissig aufs Korn nahm: „Akk 47 – das Sturmgewehr der guten Laune“ frotzelte Moderator Christian Ehring. Hinter ihm war eine Fotomontage der Politikerin mit angelegtem Spielzeuggewehr und Kopftuch zu sehen.

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