Vater von Uwe Mundlos gibt Verfassungsschutz Mitschuld

München · Im NSU-Prozess ist es beim Zeugenauftritt von Siegfried Mundlos zu heftigen Wortgefechten gekommen. Richter Manfred Götzl drohte dem Vater des mutmaßlichen Neonazi-Terroristen Uwe Mundlos nach einer Beleidigung Ordnungsmittel an.

Wie bereits in früheren Äußerungen gab der ehemalige Informatikprofessor auch gestern dem Verfassungsschutz eine Mitschuld daran, dass sein Sohn in die rechte Szene abgeglitten ist. Erst die Gelder von V-Leuten hätten die Rechtsextremisten stark gemacht. Mundlos schilderte seinen Sohn als hilfsbereit und "sehr lieb" zu seinem behinderten Bruder. Er sei ehrlich gewesen und etwas naiv. So habe er nicht geahnt, dass der Verfassungsschutz seine Finger in der rechten Szene im Spiel hatte.

Den Angehörigen der NSU-Opfer sprach Mundlos sein Mitgefühl aus - was er allerdings mit einem Appell an die Bundesanwaltschaft verband, die Rolle des Verfassungsschutzes genauer aufzuklären. Heute soll die Vernehmung von Siegfried Mundlos fortgesetzt werden.

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