Vater von NSU-Terrorist entschuldigt sich

München · Der Vater des mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt hat den Familien der Opfer des NSU sein Mitgefühl ausgesprochen. Jürgen Böhnhardt (69) sagte gestern in seiner Zeugenaussage im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München, es tue ihm „unendlich leid“, was passiert ist.

Zugleich bedankte sich Böhnhardt bei den Angehörigen, dass diese ihn und seine Familie nicht zur Rechenschaft gezogen und etwa beschimpft hätten. Böhnhardt sagte auch, die Familie habe von der Radikalisierung seines Sohnes nichts mitbekommen. Alle Gespräche über seine politische Haltung habe ihr Sohn abgeblockt. Fragen nach seiner rechten Gesinnung habe er mit den Worten "Das darfst du nicht so ernst nehmen" beantwortet. Wenn Böhnhardt seinem Sohn vorgehalten habe, er dürfe nur im Rahmen des Gesetzes handeln, habe dieser ihm zugesichert, immer im Rahmen des Gesetzes zu bleiben.

Uwe Böhnhardt bildete zusammen mit Uwe Mundlos und Beate Zschäpe die rechtsextreme Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Die beiden Männer sollen zehn Menschen ermordet haben.

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