USA und Syrien bombardieren IS

Damaskus · Wegen der Bedrohung durch den IS-Terror kämpfen ansonsten verfeindete Staaten nun gegen einen gemeinsamen Gegner. So fliegen die USA und das Assad-Regime zeitgleich Angriffe gegen die IS.

Die US-Luftwaffe und das vom Westen geächtete Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad haben zeitgleich Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bombardiert. Die Amerikaner griffen auf Bitten der irakischen Regierung nach eigenen Angaben IS-Einheiten nahe des Haditha-Damms im Westen des Landes an.

US-Präsident Barack Obama kündigte für Mittwoch eine Rede über den Kampf gegen die IS an. "Ich will, dass die Bevölkerung versteht, was die Bedrohung ist und was wir dagegen tun werden", sagte er in einem Interview des Senders NBC News.

In Syrien setzte die Armee ihre Luftangriffe auf Hochburgen der IS-Miliz im Nordosten des Landes fort. Der Iran warnte vor einer Destabilisierung des ganzen Nahen Ostens durch die IS und schloss auch eine Zusammenarbeit mit dem Erzfeind USA nicht mehr aus.

Auch die Staaten der Arabischen Liga sprechen sich mittlerweile für ein entschiedenes Vorgehen gegen die IS aus. Die Außenminister der Mitgliedstaaten hätten sich darauf geeinigt, "notwendige Maßnahmen" zu ergreifen, sagte der Vorsitzende der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, nach einem Treffen der Außenminister gestern in Kairo. Die Minister einigten sich laut al-Arabi auf "umfassende Maßnahmen gegen den Terrorismus: politische, sicherheitspolitische und ideologische".

Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte zur Begründung der neuen Bombardierungen im Irak , der Haditha-Damm 200 Kilometer westlich von Bagdad sei von IS-Angriffen bedroht gewesen.

Die IS-Miliz beherrscht große Gebiete im Irak und in Syrien . IS-Kämpfer hatten vor zwei Wochen den wichtigen Militärflughafen Al-Tabka erobert. Er war die letzte Bastion des Assad-Regimes in der Provinz Al-Rakka.

Auch Irans Außenminister Dschawad Sarif warnte vor der brutalen IS-Miliz. "Das ist eine äußerst gefährliche Gruppe, die heute ihr Unwesen in Syrien und Irak treibt, morgen aber vielleicht in der ganzen Region", sagte er im staatlichen Fernsehen. Eine Zusammenarbeit mit den USA gegen die IS wollte Sarif nicht ausschließen. Er halte aber eine internationale Aktion gegen die Terrormiliz für eine effektivere Option.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort