USA töten IS-Führer in Libyen

Washington · Er war für sein übles Temperament bekannt und soll mit dem IS-Chef Al-Bagdadi im Gefängnis gesessen haben: Abu Nabil war der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat in Libyen. Nun wurde er bei einem US-Luftangriff getötet.

Die USA haben nach eigenen Angaben den Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat in Libyen, Abu Nabil, bei einem Luftangriff getötet. Pentagon-Sprecher Peter Cook bestätigte am Samstag den Militäreinsatz nahe der ostlibyschen Hafenstadt Derna vom Vortag. Er betonte, der Angriff mit zwei Kampfflugzeugen sei bereits vor den Terroranschlägen in Paris geplant und genehmigt gewesen.

Der auch als Wisam al-Subaidi bekannte Abu Nabil war der "Washington Post" zufolge früher ein irakischer Polizist und lange Zeit für die Al-Qaida im Einsatz gewesen. Dann habe ihn der IS-Führer Abu Bakr al-Bagdadi - mit dem er einige Zeit in einem US-Gefängnis im Irak gesessen haben soll - 2014 nach Libyen geschickt, um dort einen Ableger der Gruppe aufzubauen.

Cook zufolge war der im irakischen Falludscha geborene Dschihadist möglicherweise auch der Sprecher in dem Video vom Februar, das die Exekution koptischer Christen zeigte. Nabil wurde ein gefährliches Temperament nachgesagt. Er soll unter anderem seinen Schwager getötet haben. Nabils Tod werde es für den IS schwerer machen, seine Ziele in Libyen zu erreichen, sagte der Pentagon-Sprecher. Dazu zählten das Rekrutieren neuer Mitglieder, der Aufbau von Stützpunkten und die Planung von Angriffen auf die USA. Der Luftschlag zeige, "dass wir IS-Führer verfolgen, wo immer sie sich befinden", erklärte Cook.

Einen Tag zuvor hatte das US-Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass der berüchtigte IS-Mörder "Dschihadi John" so gut wie sicher bei einem US-Drohnenangriff nahe der syrischen Stadt Al-Rakka getötet worden sei. Der aus Kuwait stammende Extremist war in mehreren Enthauptungsvideos der Terrormiliz aufgetaucht.

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