USA finanzieren angeblich indirekt Taliban in Afghanistan

Washington. Die USA finanzieren nach einem Zeitungsbericht unbeabsichtigt Waffenkäufe und Operationen der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan. Eine interne Untersuchung der US-Streitkräfte habe ans Licht gebracht, dass Millionen von Dollar über dunkle und verzweigte Kanäle am Ende in den Taschen der Extremisten landeten, berichtete gestern die "Washington Post"

Washington. Die USA finanzieren nach einem Zeitungsbericht unbeabsichtigt Waffenkäufe und Operationen der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan. Eine interne Untersuchung der US-Streitkräfte habe ans Licht gebracht, dass Millionen von Dollar über dunkle und verzweigte Kanäle am Ende in den Taschen der Extremisten landeten, berichtete gestern die "Washington Post". Bei vier der acht untersuchten zentralen Vertragsfirmen für Lastwagentransporte gebe es "dokumentierte und glaubhafte Hinweise auf Verstrickung in kriminelle Unternehmungen oder Unterstützung des Feindes".Die Ermittler seien daneben auf Fälle von Geldwäsche und Schmiergeldzahlungen an Mittelsmänner, Regierungsbeamte und Polizisten gestoßen. Sechs der acht Firmen hätten sich betrügerisch verhalten. Insgesamt umfassen die Verträge mit den Transportfirmen laut "Washington Post" rund 2,2 Milliarden Dollar, die ganz gezielt auch lokalen Unternehmern zugutekommen sollen.

Ein ranghoher Beamter des US-Verteidigungsministeriums kündigte als Ergebnis der Untersuchung eine radikale Reform der Auftragsvergabe an Transportunternehmen am Hindukusch an. Statt wie bisher an acht Firmen sollen Angebote künftig an 30 gehen, sagte er. Subunternehmer sollen darüber hinaus weit genauer als bisher unter die Lupe genommen werden. dpa

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