US-Militär: Parteistreit im Irak fördert Terror

Bagdad. Nach dem Abzug der US-Kampftruppen aus dem Irak dringt Washington jetzt auf eine schnelle Regierungsbildung in Bagdad. US-Militärsprecher Stephen Lanza machte den seit Monaten andauernden Parteienstreit für die jüngste Zunahme der Gewalt mitverantwortlich

Bagdad. Nach dem Abzug der US-Kampftruppen aus dem Irak dringt Washington jetzt auf eine schnelle Regierungsbildung in Bagdad. US-Militärsprecher Stephen Lanza machte den seit Monaten andauernden Parteienstreit für die jüngste Zunahme der Gewalt mitverantwortlich. Dem staatlichen Fernsehsender "Al-Irakija" sagte der Sprecher in der Nacht zum Freitag: "Die Bildung einer neuen Regierung ist eine Entscheidung der Iraker, die den terroristischen Sumpf trockenlegen wird." Die Iraker hatten Anfang März ein neues Parlament gewählt. Die Koalitionsverhandlungen zwischen den Parteien, von denen keine die absolute Mehrheit erzielt hat, gestalten sich jedoch schwierig. Die Al-Qaida-Terroristen hätten mit den Anschlägen der vergangenen Wochen beweisen wollen, "dass es derzeit keine Regierung gibt", sagte Lanza. Einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Zahl der Terroranschläge und dem Abzug der US-Truppen stellte Lanza nicht her. Zu den Fähigkeiten der irakischen Sicherheitskräfte, die noch bis Ende 2011 von Einheiten der US-Armee unterstützt werden, sagte er: "Wir arbeiten daran, dass die irakischen Truppen (bis dahin) ein hohes Niveau erreichen." Das US-Außenministerium kündigte unterdessen an, mehr Privatfirmen mit dem Schutz von diplomatischen und zivilen Einrichtungen im Irak zu beauftragen. Wie Sprecher Philip Crowley sagte, ist an eine Verdoppelung der bisherigen Zahl von privaten Sicherheitskräften gedacht, um die Lücken zu füllen, die durch den stufenweisen Abzug der US-Truppen entstehen. Wie viele private Vertragspartner benötigt werden, sagte Crowley allerdings nicht. dpa

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