US-Geheimdienst späht Diplomaten aus

Washington · Die US-Geheimdienste haben laut einem Bericht der „Washington Post“ Zehntausende Computer weltweit mit Software-Hintertüren versehen, über die sie Zugriff auf Daten oder ganze Netzwerke haben. Bis Ende 2013 soll es mindestens 85 000 solcher präparierten Rechner geben, wie die Zeitung auf Basis von Unterlagen aus dem Fundus des Informanten Edward Snowden schrieb.

Der Geheimdienst NSA habe aber auch ein System entwickelt, das Millionen infizierter Computer automatisch kontrollieren könne.

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" wurde auch das französische Außenministerium ausgespäht. Die NSA habe sich besonders für das Computernetz interessiert, in dem Botschaften, Konsulate und Ministerium miteinander verbunden sind, meldet das Magazin unter Berufung auf ein NSA-Dokument vom Juni 2010. In den französischen Vertretungen in Washington und bei den Vereinten Nationen soll die NSA Wanzen installiert haben, in New York seien Screenshots gesammelt worden. Auch die interne und besonders geschützte Kommunikation des arabischen Senders Al-Dschasira konnten die US-Agenten nach "Spiegel"-Informationen mitlesen. Außerdem habe sich die NSA in das Buchungssystem der russischen Fluglinie Aeroflot eingeschlichen, berichtete das Magazin unter Berufung auf Unterlagen des Enthüllers Snowden.

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