Machtkampf um K-Frage in Union spitzt sich dramatisch zu Söder reist zurück nach Bayern und hält an Kanzlerkandidatur fest

Berlin/München · Im unionsinternen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur ist für diesen Montag nicht mit einer Entscheidung von CSU-Chef Markus Söder zu rechnen.

 Markus Söder (CSU, rechts), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Vorsitzender und Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Markus Söder (CSU, rechts), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Vorsitzender und Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Die erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld des bayerischen Ministerpräsidenten. Es wird demnach auch keinen Rückzug Söders in der Frage geben, wer für die Union als Kanzlerkandidat der Union im September antritt.

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat unterdessen am Montag seine Beratungen mit führenden Vertretern seiner Partei fortgesetzt. Zusammen mit seinem Generalsekretär Paul Ziemiak führte er am Vormittag ein Gespräch mit dem stellvertretenden CDU-Vorsitzenden und hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. Dieser habe versucht zwischen Laschet und seinem Kontrahenten Markus Söder zu vermitteln, hieß es aus CDU-Kreisen. Nach deren Angaben will Laschet in der Frage der Kanzlerkandidatur hart bleiben.

Das Treffen fand in der hessischen Landesvertretung in Berlin statt. Laschet verließ diese anschließend wortlos. Bouffier sagte den wartenden Journalisten lediglich: „Gehen Sie mal davon aus, dass wir beraten, sehr intensiv. Und mehr kann ich Ihnen im Moment wirklich nicht sagen.“ Kurz nach Laschet verließ auch Ziemiak das Gebäude. Auf die Frage eines Reporters, wie es nun weiter gehe, sagte dieser nur: „Es geht immer gut weiter.“

Die CSU-Spitze will am Montag kurzfristig über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen sprechen. Um 13.00 Uhr werde es Beratungen des CSU-Präsidiums geben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen. Um 14.00 Uhr wollen CSU-Chef Markus Söder und Generalsekretär Markus Blume eine Pressekonferenz geben. Den Angaben zufolge ist an diesem Montag nicht mit einer Entscheidung Söders zu rechnen.

In der Nacht zum Montag hatten sich Laschet und Söder rund dreieinhalb Stunden in einem Gebäude des Bundestags beraten, konnten sich aber am Ende nicht auf eine Entscheidung einigen. Söder flog nach dpa-Informationen am Montagmorgen nach Bayern zurück.

Seit mehr als einer Woche streiten sich Söder und Laschet über die Frage, wer von ihnen als Kanzlerkandidat für die Union zur Bundestagswahl am 26. September antritt. Eigentlich hatten sie bis zum Sonntag eine Lösung präsentieren wollen.

(dpa)
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