Uniklinik Heidelberg sucht nach Hirnschäden bei Boxern

Heidelberg. Wie gefährlich ist der Boxsport? Dieser Frage sind Mediziner der Uniklinik Heidelberg nachgegangen. Sie kommen in ihrer Studie zu einem für Box-Amateure beruhigenden Ergebnis: "Boxen ist möglicherweise weniger gefährlich für das Gehirn als bislang befürchtet", meldet die Uniklinik

 Schwere Kopftreffer stehen im Verdacht, bei Boxern Hirnblutungen auszulösen. Foto: dpa

Schwere Kopftreffer stehen im Verdacht, bei Boxern Hirnblutungen auszulösen. Foto: dpa

Heidelberg. Wie gefährlich ist der Boxsport? Dieser Frage sind Mediziner der Uniklinik Heidelberg nachgegangen. Sie kommen in ihrer Studie zu einem für Box-Amateure beruhigenden Ergebnis: "Boxen ist möglicherweise weniger gefährlich für das Gehirn als bislang befürchtet", meldet die Uniklinik.

Die typischen Hirnverletzungen eines Boxers werden durch die hohe Wucht der Kopftreffer ausgelöst. Sie können kleine Blutungen auslösen und Hirnzellen absterben lassen. Als Folge kann eine Demenz oder Parkinson entstehen, so eine verbreitete wissenschaftliche Hypothese.

Wie häufig solche Mikro-Blutungen bei Boxern auftreten, ist aber nicht bekannt. Bei der Heidelberger Boxerstudie suchten die Mediziner mit Hilfe der Kernspintomographie nach solchen winzigen Veränderungen im Gehirn von Amateurboxern, die als Vorläufer der späteren Hirnschäden gelten. Zum Vergleich wurde eine Vergleichsgruppe von Nicht-Sportlern untersucht. Bei drei der 42 Boxer fanden die Ärzte so genannte Punktblutungen, während in der Vergleichsgruppe der 37 Nicht-Boxer keine Hirnveränderungen gemessen wurden. Dieser Unterschied sei aber zu gering gewesen, um daraus verlässliche statistische Aussagen über das Risiko des Boxsports ableiten zu können, meldet die Uniklinik.

In der nächsten Stufe der Studie, deren Finanzierung noch nicht gesichert ist, sollen deshalb Boxer untersucht werden, die ihren Sport intensiv und professionell betreiben, um auch eine starke Belastung des Hirns über lange Zeit beurteilen zu können. np

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort