Uni Wien entwickelt ein "Nervensystem" für Flugzeuge

Wien. Auch Flugzeuge können künftig "Schmerz" empfinden. Möglich macht dies eine Entwicklung der Technischen Universität Wien und des EADS-Konzerns. Die soll aber nicht Technik "leiden" lassen, sondern ihre Wartung verbessern. Flugzeuge sollen künftig von sich aus melden, welche Teile erhöhter Belastung ausgesetzt sind oder wo Schäden drohen

 Flugzeuge der Zukunft sollen künftig dank eines eingebauten Sensorsystems vor Schäden warnen können. Foto: Airbus

Flugzeuge der Zukunft sollen künftig dank eines eingebauten Sensorsystems vor Schäden warnen können. Foto: Airbus

Wien. Auch Flugzeuge können künftig "Schmerz" empfinden. Möglich macht dies eine Entwicklung der Technischen Universität Wien und des EADS-Konzerns. Die soll aber nicht Technik "leiden" lassen, sondern ihre Wartung verbessern. Flugzeuge sollen künftig von sich aus melden, welche Teile erhöhter Belastung ausgesetzt sind oder wo Schäden drohen.Schon die kleinste Kollision hinterlässt in der Bordwand eines herkömmlichen Aluminiumflugzeugs eine sichtbare Delle. Beim modernen Kohlefasermaterial sind Schäden und übermäßige Belastungen schwieriger zu erkennen, so die TU Wien. Dabei entstehen nur feine, kaum sichtbare Risse. Sensoren direkt an der Flugzeugwand, die per Funk mit dem Zentralcomputer kommunizieren, könnten sie direkt registrieren. Dafür sind jedoch zahlreiche Detektoren nötig. "Hunderte Sensoren an der Flugzeugwand zu verkabeln, ist kompliziert und teuer", erklärt Professor Ulrich Schmid vom Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme der TU Wien. Die Forscher entwickelten nun einen Sensor, der seine Energie selbst erzeugt.

Flugzeuge sind zwischen dem Boden und ihrer Reiseflughöhe enormen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Aus diesen Unterschieden können sogenannte thermoelektrische Generatoren Strom erzeugen. Elektronik und Energiespeicher seien nicht größer als die Fläche einer Hand und könnten pro Flug bis zu zehn Milliwattstunden elektrischer Energie liefern.

Die Idee, durch Temperaturunterschiede Strom zu erzeugen, ließe sich auch auf andere Bereiche in der Flugzeugkabine ausweiten, so die TU Wien. Den dafür nötigen Strom könnten die Passagier erzeugen - durch ihre Körperwärme. np

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