UN fordern Aussetzen der Todesstrafe

Genf · Die Vereinten Nationen haben die qualvolle Hinrichtung eines US-Häftlings in Oklahoma scharf kritisiert und ein Moratorium für die Todesstrafe gefordert. Das Leiden des verurteilten Mör ders Clayton Lockett während seiner Exekution könne im Sinne der internationalen Menschenrechtsgesetze als „grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung“ betrachtet werden, sagte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, gestern.

Sie verstoße auch gegen die US-Verfassung.

Die Hinrichtung des wegen Mordes und Vergewaltigung verurteilten Häftlings war am Dienstag nach wenigen Minuten abgebrochen worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gab. Über 40 Minuten später erlitt Lockett einen Herzinfarkt, an dem er starb. Colville beklagte, dass dies bereits die zweite qualvolle Hinrichtung in diesem Jahr in den USA gewesen sei. Mitte Januar war in Ohio ein Häftling mit einem nie zuvor getesteten Giftcocktail hingerichtet worden. Erst 24 Minuten nach der Injektion stellten die Justizbeamten den Tod des Mannes fest.

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