Umfrage sagt Mehrheit für Stuttgart 21 voraus

Stuttgart. Die Mehrheit der Baden-Württemberger ist nach einer Umfrage gegen einen Ausstieg aus dem Bahnprojekt Stuttgart 21. Etwa 55 Prozent der Befragten wollen bei dem Volksentscheid am 27. November gegen den Ausstieg des Landes aus der Finanzierung des Projekts stimmen

Stuttgart. Die Mehrheit der Baden-Württemberger ist nach einer Umfrage gegen einen Ausstieg aus dem Bahnprojekt Stuttgart 21. Etwa 55 Prozent der Befragten wollen bei dem Volksentscheid am 27. November gegen den Ausstieg des Landes aus der Finanzierung des Projekts stimmen. Das ergab eine gestern veröffentlichte repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks und der "Stuttgarter Zeitung". 45 Prozent sind dafür, dass das Land die Verträge kündigt.Die grün-rote Landesregierung ist bei Stuttgart 21 tief gespalten. Die Grünen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann wollen den Bau des Tiefbahnhofs verhindern, die SPD ist mehrheitlich für das Projekt.

Die Bürger, die an Stuttgart 21 festhalten wollen, begründen das vor allem mit den hohen Ausstiegskosten. Die große Mehrheit von 95 Prozent der Befragten will das Ergebnis der Volksabstimmung in jedem Fall akzeptieren. Allerdings glauben vier von fünf nicht, dass durch das Plebiszit der Streit um das Milliardenprojekt beigelegt werden kann.

Hermann will nun doch bleiben

Kern des Projekts ist der Umbau des Stuttgarter Kopfbahnhofes zu einer unterirdischen Durchgangsstation. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, zeigt sich gestern zuversichtlich, dass bei der Volksabstimmung keine Mehrheit gegen das Bahnhofsprojekt zustandekommt. Zu der Volksabstimmung über das Kündigungsgesetz für Stuttgart 21 sind am 27. November rund 7,6 Millionen Baden-Württemberger aufgerufen. Das für eine Zustimmung zur Gesetzesvorlage erforderliche Quorum, das einem Drittel der Stimmberechtigten im Land entspricht, liegt damit bei rund 2,5 Millionen Stimmberechtigten.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann will im Fall eines Volksentscheides für Stuttgart 21 nicht von seinem Amt zurücktreten. Er werde in jedem Fall weitermachen, sagte der Grünen-Politiker und Bahnhofsgegner der Tageszeitung "Südkurier". Ein Minister sei einer, der "dieses Geschäft in guten wie in schlechten Zeiten mit Themen, die ihm gefallen oder weniger gefallen, zu bearbeiten" habe, betonte Hermann. Kurz nach seinem Antritt im Frühjahr hatte der Verkehrsminister noch verkündet, er werde die Zuständigkeit für Stuttgart 21 abgeben, falls der Bahnhof gebaut werde. dpa/dapd

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