Tusk kritisiert Bericht zu Flugzeugabsturz als unvollständig

Warschau. Der polnische Regierungschef Donald Tusk (Foto: afp) hat den russischen Abschlussbericht zur Flugzeugtragödie von Smolensk als unvollständig kritisiert. Die russischen Ermittler hätten darin nur "einige Anmerkungen" der polnischen Seite berücksichtigt, sagte Tusk gestern

Warschau. Der polnische Regierungschef Donald Tusk (Foto: afp) hat den russischen Abschlussbericht zur Flugzeugtragödie von Smolensk als unvollständig kritisiert. Die russischen Ermittler hätten darin nur "einige Anmerkungen" der polnischen Seite berücksichtigt, sagte Tusk gestern. Seine Regierung werde Moskau deshalb "Konsultationen" vorschlagen, um eine "gemeinsame Version" des Berichts zu erarbeiten. Sollten die Gespräche scheitern, werde sich Warschau womöglich an internationale Institutionen wenden.Bei dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine waren im April 2010 Polens Präsident Lech Kaczynski und alle 95 weiteren Insassen ums Leben gekommen. Den russischen Ermittlungen zufolge übten ranghohe Vertreter, darunter auch der angetrunkene Luftwaffenchef, im Cockpit Druck auf die unzureichend ausgebildete Crew aus, die dann bei schlechten Sichtverhältnissen zur Landung ansetzte.

Tusk warf den russischen Ermittlern Verfahrensfehler vor. Die bisherige Fassung des Abschlussberichts genüge nicht der Konvention von Chicago. Sie bildet die Rechtsgrundlage für die Ermittlungen bei Flugzeugunglücken. Die russischen Ermittler hatten in ihrem Bericht der polnischen Seite die Schuld an dem Unglück gegeben. afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort