Türkeistudien-Zentrum will Direktor entlassen

Essen. Das Zentrum für Türkeistudien in Essen will seinen Direktor Faruk Sen wegen eines umstrittenen Vergleichs von Türken und Juden entlassen. Einen entsprechenden Antrag beschloss der Vorstand gestern nach einer Sondersitzung in Essen. Die Entscheidung trifft das Kuratorium, an dessen Spitze Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) steht

Essen. Das Zentrum für Türkeistudien in Essen will seinen Direktor Faruk Sen wegen eines umstrittenen Vergleichs von Türken und Juden entlassen. Einen entsprechenden Antrag beschloss der Vorstand gestern nach einer Sondersitzung in Essen. Die Entscheidung trifft das Kuratorium, an dessen Spitze Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) steht. Sen hatte vor gut einem Monat in einem Beitrag für die türkische Zeitung "Referans" eine Diskriminierung der Türken in Europa beklagt und sie mit der Judenverfolgung bis zum Kriegsende 1945 verglichen. Laschet erklärte, er werde eine Sondersitzung des Kuratoriums einberufen. Sie könne laut Satzung aber frühestens in 14 Tagen stattfinden. Im Kuratorium sind unter anderem alle vier Landtagsfraktionen vertreten. "Die historischen Vergleiche von Faruk Sen sind inakzeptabel. Mit seinen unbedachten Äußerungen schadet Faruk Sen dem deutsch-türkischen Verhältnis und der Integrationspolitik in Deutschland", kritisierte Laschet. Dies stehe im krassen Widerspruch zu den Zielen der Stiftung. Sen kündigte an, er werde sich zur Wehr setzen. "Diese Entscheidung des Vorstandes zeigt, dass meine Arbeit aus politischen oder anderen Motiven beendet werden soll." dpa

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