Türkei und Griechenland bauen Beziehungen aus

Athen. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und sein griechischer Amtskollege Giorgos Papandreou haben am Freitag intensive Gespräche über die Zukunft der Beziehungen zwischen ihren ehemals verfeindeten Staaten geführt. Beide Politiker bezeichneten ihr Treffen als "historisch"

Athen. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und sein griechischer Amtskollege Giorgos Papandreou haben am Freitag intensive Gespräche über die Zukunft der Beziehungen zwischen ihren ehemals verfeindeten Staaten geführt. Beide Politiker bezeichneten ihr Treffen als "historisch". Es werde jedoch manche geben, die versuchen könnten, dem Annäherungsprozess Steine in den Weg zu legen, meinte Erdogan. "Ich bin mir aber sicher, dass wenn wir Entschlossenheit zeigen, wir alle Hindernisse überwinden werden", sagte der türkische Regierungschef offenbar mit Blick auf nationalistische Kreise in beiden Staaten, die die Annäherung bislang blockieren. Am Abend unterzeichneten mehrere Minister der beiden Staaten 21 Abkommen in den Bereichen Tourismus, Handel, Bildung, Umweltschutz, Industrie und Kriminalitätsbekämpfung. Zudem wurden mit der Unterzeichnung eines Memorandums die Treffen zwischen Griechen und Türken auf höchster Ebene institutionalisiert. Die Ministerpräsidenten wollen sich einmal im Jahr jährlich treffen. Athen und Ankara hoffen mit dieser spektakulären Intensivierung ihrer Kontakte Wege zu finden, abzurüsten und die zahlreichen Streitigkeiten um Hoheitsrechte in der Ägäis beizulegen. Das finanziell schwer angeschlagene Griechenland gibt seit mehr als 30 Jahren über vier Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Waffen aus. Die Türkei hat in Griechenland den stärksten Befürworter eines Beitrittes in die EU gefunden. Zudem erörterten türkische und griechische Vertreter die Aussichten für eine Lösung der Zypernfrage. Am Rande des Treffens protestierten hunderte rechtsextreme Griechen gegen die türkische Politik. Auch armenische und kurdische Organisationen protestierten gegen das Treffen.dpa

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