Toyota ruft auch Autos in Europa zurück

Tokio. "Nichts ist unmöglich. Toyota." So lautet der Werbeslogan des weltgrößten Autobauers. Nun ist das scheinbar Unmögliche eingetreten: Die Japaner, die seit Jahrzehnten den Ruf der zuverlässigsten Produktionsqualität genossen, müssen bis zu acht Millionen Autos aus dem Verkehr ziehen und mit dem größten Image-Unfall der Konzerngeschichte rechnen

Tokio. "Nichts ist unmöglich. Toyota." So lautet der Werbeslogan des weltgrößten Autobauers. Nun ist das scheinbar Unmögliche eingetreten: Die Japaner, die seit Jahrzehnten den Ruf der zuverlässigsten Produktionsqualität genossen, müssen bis zu acht Millionen Autos aus dem Verkehr ziehen und mit dem größten Image-Unfall der Konzerngeschichte rechnen. Wegen klemmender Gaspedale könnten in Europa in den nächsten Tagen bis zu zwei Millionen Autos in die Werkstätte beordert werden, berichteten japanische Medien. Einem Toyota-Sprecher in Deutschland zufolge werde voraussichtlich heute klar sein, welche Baureihen und Baujahre betroffen sind. In den USA wurden aus dem gleichen Grund 2,3 Millionen Fahrzeuge aus acht Toyota-Baureihen zurückgerufen. Nach Angaben der US-Verkehrsbehörden habe das Problem, das im schlimmsten Fall zum Verklemmen des Gaspedals und einer unfreiwilligen Vollgasfahrt führen kann, bereits Unfälle verursacht. Die Rückrufaktion könnte sich noch auf andere Länder ausweiten. So sollen auch in China 75 000 Autos überprüft werden. Der Skandal trifft Toyota mitten in dem noch nicht abgeschlossenen Mängelfall um rutschende Fußmatten. Im Herbst hatte man einräumen müssen, dass in den USA bei 4,2 Millionen Autos die Fußmatte unter das Bremspedal zu rutschen drohte. In drei US-Fabriken wird die Produktion gestoppt, auch der Verkauf wird unterbrochen. Analysten schätzen die daraus folgenden Verluste auf 550 Millionen Dollar. Die Rückruf-Serie kommt zur Unzeit, denn der Autobauer wird wohl für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr ein Minus von rund 2,8 Milliarden Euro melden müssen. bnt

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