Zwei Kampfjets der ukrainischen Armee abgeschossen

Kiew · Die ukrainische Regierung in Kiew beschuldigt Moskau, dass die Raketen, die die beiden ukrainischen Militärflugzeuge gestern vom Himmel geholt haben, von russischem Boden abgefeuert wurden.

Über dem Osten der Ukraine sind gestern zwei ukrainische Kampfjets vom Typ Suchoi Su-25 abgeschossen worden. Die Raketen , die die Flugzeuge trafen, seien "nach vorläufigen Informationen von russischem Territorium aus abgeschossen" worden, erklärte der Sicherheitsrat der Ukraine. Der Abschuss ereignete sich knapp eine Woche nach dem Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs in einem Gebiet, das höchstens 50 Kilometer entfernt liegt. Die Kampfflieger vom Typ Su-25 seien in einer Höhe von 5200 Metern unterwegs gewesen, erklärte der Sicherheitsrat. Die Piloten konnten sich nach Angaben eines Sprechers mit dem Schleudersitz retten.

Derweil haben niederländische Ermittler mitgeteilt, dass die Daten des inzwischen von den Rebellen an die Ermittler übergebenen Cockpit-Stimmenrekorders der Boeing 777 von Malaysia Airlines ausgewertet werden können. Das Gerät sei zwar beschädigt, es weise aber keine Zeichen von Manipulation auf, erklärte das Niederländische Untersuchungsbüro für Sicherheit. Demnach konnten die Daten aus dem Stimmenrekorder von britischen Experten "erfolgreich heruntergeladen" werden. Sie müssten nun weiter "analysiert und untersucht" werden. Das Überspielen der Daten aus der Black Box werde voraussichtlich ein bis zwei Tage, die Auswertung "mehrere Wochen" in Anspruch nehmen.

Unterdessen warnte die russische Regierung Kiew , im gegenwärtigen Stadium das Assoziierungsabkommen mit der EU zu ratifizieren. Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew sagte, wenn die Ukraine das Abkommen ratifiziere, sehe sich Moskau zu "einseitigen Maßnahmen" berechtigt. Auch der russische Ministerpräsident Dimitri Medwedew mahnte, zunächst die Verhandlungen über eine Zollunion zwischen der EU und mehreren Ex-Sowjetrepubliken abzuwarten.

Indes hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU ) einen inzwischen von verschiedenen Stellen geforderten Einsatz von UN-Blauhelmsoldaten in der Ostukraine zum aktuellen Zeitpunkt abgelehnt. Zunächst stünden "andere Schritte im Vordergrund", sagte sie. Kiew und die Rebellen müssten zu einer Lösung kommen.

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