Zuwanderer aus dem Osten bringen die Bildung mit

Berlin. Bei den Abiturientenquoten lagen 2006 die Zuwanderer vor den Einheimischen. 21 Prozent der Bürger mit einem sogenannten Migrationshintergrund hatten diesen höchsten Schulabschluss, aber nur 18 Prozent der Nicht-Migranten. Das geht aus dem Statistischen Jahrbuch 2008 hervor, das der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, gestern in Berlin vorstellte

Berlin. Bei den Abiturientenquoten lagen 2006 die Zuwanderer vor den Einheimischen. 21 Prozent der Bürger mit einem sogenannten Migrationshintergrund hatten diesen höchsten Schulabschluss, aber nur 18 Prozent der Nicht-Migranten. Das geht aus dem Statistischen Jahrbuch 2008 hervor, das der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, gestern in Berlin vorstellte.20 Prozent Abitur Egeler erklärte die Abitursquoten mit den Zuwanderern aus Mittel- und Osteuropa, die einen hohen Bildungsabschluss mitbringen. Bei den Kindern von Einwanderern im Alter von unter 45 Jahren mit abgeschlossener Schulausbildung haben 20 Prozent Abitur, bei der gleich alten Bevölkerung ohne Migrationshintergrund sind es dagegen 26 Prozent. Bei Personen ohne Schulabschluss ist der Anteil der Migranten mit 13 Prozent aber weiter sehr hoch. Bei den Deutschstämmigen hatten nur zwei Prozent keinen Abschluss. Besonders benachteiligt unter den Zuwanderern sind ältere Frauen. In der Altersgruppe von 55 bis 65 Jahren hatten 21 Prozent keinen Schulabschluss, bei den über 65-Jährigen 24 Prozent. Fast jeder fünfte in der Bundesrepublik lebende Bürger hat nicht-deutsche Wurzeln. Darüber hinaus zeigt die Statistik: Wer wenig verdient, hat häufig auch keinen Anschluss an die digitale Welt. In der Gruppe der Niedrigverdiener mit weniger als 1100 Euro im Monat hatten im Jahr 2007 nur 41 Prozent einen Zugang zum Internet. Dagegen waren neun von zehn Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von mindestens 2600 Euro online. Frauen bringen immer später Kinder zur Welt. Im Jahr 2006 wurden mehr als 670000 Kinder geboren, die Mütter waren im Schnitt 31 Jahre alt. 1976 waren sie noch vier Jahre jünger. Der Anteil der unehelich geborenen Kinder stieg im gleichen Zeitraum von neun auf 30 Prozent. Außerdem steigt der Anteil der betreuten Kleinkinder unter drei Jahren - im Jahr 2000 waren es 9,5 Prozent, 2007 schon 13,5 Prozent. Knapp 374000 Hochzeiten wurden 2006 gefeiert. Im Schnitt kamen so 4,5 Trauungen auf 1000 Einwohner und damit erneut weniger als im Vorjahr. Dabei heiratete statistisch gesehen ein 36,5-jähriger Bräutigam eine rund drei Jahre jüngere Braut. Als gutes Omen für die Paare mag gelten, dass erstmals seit 2002 die Zahl der Scheidungen wieder unter 200000 sank. Dabei wissen die Statistiker auch, dass vor allem zwischen dem fünften und achten Ehejahr die Gedanken an die Scheidung zur Tat reifen. Dann stellten mehrheitlich Männer den Scheidungsantrag. Ob das mit dem stetigen wenn auch leichten Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden in den vergangenen Jahren zusammenhängt?Vielfältige Abwechslungen Dabei gibt es in Deutschland laut Jahrbuch bei Bedarf eigentlich vielfältige Abwechslungen. Rund 86000 Bücher erschienen 2007 erstmals. Es gab rund 63000 Theater- und Opernaufführungen sowie Konzerte, 21500 Chöre und mehr als 4600 Kinoleinwände. Wem das alles nicht reichte, konnte beispielsweise aus einer der 13935 Sendungen des ZDF wählen. Rund 13 Stunden pro Woche nutzte im Durchschnitt ein Einwohner das TV-Gerät. Weitere knapp viereinhalb Stunden vergingen mit Lesen. Es verblieben laut Datensammlern knapp 15 Minuten pro Woche für das Theater. dpa/ddp

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