Zeitarbeitsbranche steht vor dem Stresstest - Boomjahre vorbei

München. Der einsetzende Abschwung in der deutschen Industrie erfasst das Geschäft der Personaldienstleister. Nachdem BMW, MAN und Zulieferer wie Knorr-Bremse und Schaeffler mit einem massiven Abbau ihrer Zeitarbeiter begonnen haben, trübt sich das Umfeld für die Branche rapide ein

München. Der einsetzende Abschwung in der deutschen Industrie erfasst das Geschäft der Personaldienstleister. Nachdem BMW, MAN und Zulieferer wie Knorr-Bremse und Schaeffler mit einem massiven Abbau ihrer Zeitarbeiter begonnen haben, trübt sich das Umfeld für die Branche rapide ein. "Der Boom ist auf jeden Fall erst einmal vorbei", stellt Ludger Hinsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Zeitarbeit, fest.Die Personaldienstleister sind Frühindikatoren der Industrie: Läuft das Geschäft gut, decken sich die Unternehmen flexibel am Markt ein. In Deutschland hat sich die Zahl der Zeitarbeiter seit 2003 auf jetzt 640000 verdoppelt. Für 2009 wagt jedoch niemand eine Prognose. "Es ist noch zu früh zu sagen, ob es in den nächsten Monaten einen scharfen Einbruch gibt", sagt eine Sprecherin von Marktführer Randstad. Gefährdet sind die hohen Kontingente der Personaldienstleister in der Automobil- und der Metallindustrie. Alleine der Maschinenbau hat mittlerweile 60000 Zeitarbeiter unter Vertrag - und nur so den Auftragsboom der vergangenen Jahre bewältigen können. Doch seit dieser Woche rechnet der Maschinenbauverband für 2009 bestenfalls mit Stagnation. Kritisch ist bereits die Situation in der Autoindustrie, wo zahlreiche Hersteller die Bänder anhalten und Zulieferer die Produktion kürzen.Die Situation könnte sich rasch zuspitzen: Viele Verträge zwischen Unternehmen und Personaldienstleistern haben sehr kurze Kündigungsfristen. Drohen Produktionsrückgänge, drängen die Betriebsräte meist auf den Abbau der Zeitarbeit, um die Stammbelegschaft zu schützen. "Auch wenn ein Einbruch kommt - der Fachkräftemangel wird bleiben, das ist eine Riesenchance für die Personaldienstleister", sagt Verbandschef Hinsen. Die Zukunft der Branche liege in der Qualifikation und in Spezialbereichen wie IT-Dienstleistungen. "Dort locken höhere Margen und stabilere Geschäftsbeziehungen", weiß Hinsen. fas

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