Zeit für seelische Konflikte

Saarbrücken · Im Schlaf können sich Körper, Geist und Seele regenerieren. Der Schlaf stärkt das Immunsystem, vor allem die sogenannten Tiefschlafphasen. Wer wie viel Schlaf braucht, ist dabei völlig unterschiedlich. Auch zwölf Stunden sind normal.

Der Schlaf ist für den Menschen, was das Aufziehen für die Uhr. Zwar bleibt der Mensch nach schlechtem Schlaf nicht irgendwann stehen, doch ein Funken Wahrheit steckt schon in den Worten des Philosophen Artur Schopenhauer: Schlaf gehört zu den Grundbedürfnissen. Der Mensch schläft, um sich zu erholen, sich aufzufrischen. Und niemand kann dem Schlaf entkommen.

Forscher sagen, im Schlaf regenerieren die Zellen und das Immunsystem wird gestärkt. Dabei sind die Tiefschlafphasen zu Beginn der gesamten Schlafdauer am ergiebigsten. Auch das Gehirn profitiert von der Nachtruhe: Im Schlaf soll sich das Gedächtnis ordnen und sollen seelische Konflikte bearbeitet werden. Die benötigte Schlafdauer ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manchen reichen vier, andere brauchen sogar zwölf Stunden Schlaf täglich. Im Durchschnitt braucht ein Erwachsener sieben bis neun Stunden Schlaf.

Eine Schlafstörung ist meist keine Krankheit, sie ist ein Symptom. Oft geht sie mit anderen Erkrankungen oder Fehlfunktionen einher. Besonders Einschlafstörungen haben in vielen Fällen psychische Ursachen. Sorgen, Ängste, Konflikte in Familie und Beruf können Gründe sein. Wacht der Mensch zu oft auf, sind meist Umwelteinflüsse wie laute Umgebung, Medikamente oder Alkohol der Grund. Ein paar Nächte mit Schlafdefizit kann der Körper kompensieren. Erst regelmäßiger Schlafmangel kann als Schlafstörung bezeichnet werden. Betroffene klagen dann über Tagesmüdigkeit, allgemeines Unwohlsein oder Antriebslosigkeit. Oft sind sie auch leicht reizbar und können sich nicht gut konzentrieren. In extremen Fällen kann es sogar zu Schlafanfällen am Tag kommen.

Eine der häufigsten Ursachen für schlechten Schlaf sind Probleme mit der Nachtatmung. Atemstillstände, Schnarchen oder schlechter Luftfluss durch die Nase bewirken, dass Hirn und Herz nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Sobald die Sauerstoffsättigung im Blut eine Schwelle unterschreitet, sendet das Atemzentrum im Gehirn ein Notsignal aus und der Mensch wacht kurz auf. Dies kann sich in einer Nacht mehrmals wiederholen.

Durch dieses Zerstückeln des Schlafes fallen die erholsamen Tiefschlafphasen oft zu kurz aus. Schlafstörungen, die durch Atemprobleme versursacht werden, können aber recht einfach behandelt werden.

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Auf einen BlickFür den guten Schlaf kann vorgesorgt werden:Anstrengende körperliche oder geistige Arbeit unmittelbar vor dem Schlafengehen sollte vermieden werden. Der Schlaf-Wach-Rhythmus sollte nicht gestört werden. Am besten geht man möglichst regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett und steht zur gleichen Zeit auf. Gegen die Müdigkeitssignale des Körpers sollte man sich nicht wehren.Störende Einflüsse sollten im Schlafzimmer vermieden werden. Lärmschutz und Verdunkelung sollten ausreichend sein. Auch Bett, Decke, Kissen und Matratze sollten optimal angepasst sein. Weder Hungergefühl noch überfüllter Magen sind förderlich für guten Schlaf. Kleine Mahlzeiten vor dem zu Bett gehen sind optimal. Schlaf fördernde Nahrungsmittel sind Milchprodukte, Teigwaren, Ananas und Bananen. Alkohol, Nikotin und Koffein am späten Abend stören den Schlaf. jan

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