Zehntausende Studenten fordern bessere Bildung

Berlin/Saarbrücken. Mehrere zehntausend Studenten und Schüler haben gestern in mehr als 50 Städten für bessere Lernbedingungen an Schulen und Hochschulen demonstriert. Schwerpunkte waren München, Berlin, Freiburg und Köln; dort versammelten sich nach Polizeiangaben jeweils weit mehr als 5000 junge Menschen

Berlin/Saarbrücken. Mehrere zehntausend Studenten und Schüler haben gestern in mehr als 50 Städten für bessere Lernbedingungen an Schulen und Hochschulen demonstriert. Schwerpunkte waren München, Berlin, Freiburg und Köln; dort versammelten sich nach Polizeiangaben jeweils weit mehr als 5000 junge Menschen. Bundesweit zählten die Veranstalter etwa 85 000 Teilnehmer, in Saarbrücken demonstrierten am Vormittag rund 350 Studenten.

Ihr Protest richtet sich vor allem gegen die Stofffülle und die Bedingungen in den neuen Bachelor-Studiengängen. Viele Hochschulen hätten es versäumt, die Inhalte den erheblich verkürzten Studienzeiten anzupassen. Zudem bleibe kein Freiraum, um nebenher Geld für die Studiengebühr zu verdienen. Die Schüler forderten, nach der Schulzeit-Verkürzung von 13 auf zwölf Jahre müssten die Lehrpläne angepasst werden. Unterstützung kam bundesweit von Gewerkschaften sowie von SPD, Linken und Grünen. Die SPD forderte den Verzicht auf Studiengebühren. Zudem müssten pro Jahr 25 Milliarden Euro zusätzlich in die Bildung investiert werden, sagte Generalsekretärin Andrea Nahles.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) kündigte überraschend an, sie werde die Ausbildungsförderung Bafög erhöhen. Zudem soll der Bezug für ältere Studenten erleichtert werden: Die derzeitige Altersgrenze von 30 Jahren, bis zu der ein Bafög-Bezug möglich ist, treffe besonders Studentinnen mit Kindern, sagte Schavan. Hier wolle sie Abhilfe schaffen. Die Ministerin kündigte zudem an, Bund und Länder wollten die "handwerklichen Fehler" bei der Einführung der neuen Studiengänge gemeinsam korrigieren. und Meinung dpa/red

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