Wo die Saarländer einen kühlen Kopf bewahren

Deutschland schwitzt, am Wochenende wird es noch heißer, die magische 40-Grad-Marke könnte erreicht werden. Im Saarland kann man der Hitze an vielen Orten entkommen.

Die SZ-Redakteure Iris Neu und Thomas Schäfer haben einige (auch skurrile) Ideen für ein erholsames Wochenende gesammelt.

10°Schlossberghöhlen Homburg: Einst diente das Höhlenlabyrinth (Foto: Wolf) zur Verteidigung der Festung Hohenburg. In Europas größten Buntsandsteinhöhlen führen geheimnisvolle Gänge in beeindruckende Kuppelhallen mit gelbem und rotem Farbenspiel. Entstanden ist der Buntsandstein über Homburg vor 250 Millionen Jahren. Geöffnet täglich 9 bis 17 Uhr.

10°Kupferbergwerk Düppenweiler: Eine "sagenhafte Untertagewelt" verspricht das Kupferbergwerk. "Mystallica", eine Licht- und Toninstallation, soll die Bergwerksbesichtigung mit kultureller Unterhaltung verbinden. Geöffnet Freitag, Samstag, Sonntag und an allen Feiertagen von 14 bis 18 Uhr.

11°B-Werk in Besseringen: Der Westwallbunker stammt aus den Jahren 1938/39. Es wurden 2800 Kubikmeter Beton und 200 Tonnen Stahl verbaut. Das Werk erstreckt sich über drei Ebenen und verfügt über 44 Räume. Geöffnet bis September jeweils sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr.

12°Tropfsteinhöhle Niedaltdorf: 7000 Jahre alt ist das geologische Kleinod mit seinen Stalaktiten, Stalagmiten und einzigartigen verkalkten Pflanzenteilen. Außer montags täglich geöffnet von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertage bis 18 Uhr.

14°Kasematten Saarbrücken: Die Burganlage unter dem Schlossplatz macht eine 500 Jahre alte Geschichte lebendig. Zu sehen sind Teile der mittelalterlichen Burg, eine Schießkammer, Wehranlagen, ein im Burggraben errichtetes Ballhaus und ein Verlies. Dienstag, Mittwoch, Sonntag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 20 Uhr, Samstag 12 bis 18 Uhr.

15°Bergbaumuseum Bexbach: Hier kann die Geschichte des Steinkohlebergbaus mit Hilfe von Originalexponaten erkundet werden von den Anfangszeiten im 15. Jahrhundert bis in unsere Zeit. Als besondere Attraktion gilt die realistisch gestaltete unterirdische Bergwerksanlage. Öffnungzeiten: täglich 9 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

15°Saline im Stadtpark Merzig: Der mit 15 Grad kaltem Bietzener Heilwasser gespeiste Trinkbrunnen ist bestens für Inhalationen geeignet - und zur Abkühlung. Das Heilwasser wird in einem Kreislaufsystem über Weißdorn- und Schwarzdorn-Reisigbündel zerstäubt, durch die hindurch wehende Luft aufgenommen und fein in der Umgebung verteilt. Wohltuend und lindernd soll das alles sein.

16°vor dem Kühlregal mit Molkereiprodukten (Foto: dpa) im Globus Güdingen: Weil samstags ohnehin der Großeinkauf ansteht, die Gelegenheit, um sich im Supermarkt ein wenig zu erholen. "Die Kühlabteilung ist derzeit der beliebteste Platz im gesamten Markt", sagt Pressesprecherin Uta Lipinski. Sicher nicht bloß in Güdingen und nicht nur im Globus.

18°Wassertretanlage des Kneipp-Vereins St. Ingbert in Schüren: idyllisch am Waldrand gelegen, vor zwei Jahren renoviert. Das erfrischende Quellwasser regt den Kreislauf an und hilft beim Einschlafen. Saarlandweit gibt es 34 Wassertretanlagen, sagt Nicole Müller, die stellvertretende Landesvorsitzende des Kneipp-Bundes.

20°Weinkeller in Perl: Unter anderem bei Winzer Helmut Herber lässt sich Weingenuss mit Geselligkeit in angenehmem Klima verbinden. Beim Abtauchen in den Weinkeller und dem Probieren edler Tropfen lässt sich der Sommer genießen.

22°Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Möllerhalle: "UrbanArt Biennale", Ausstellung von weltberühmten Graffti-Künstlern. Die Stahlbetonmauern der zwischen 1911 und 1913 erbauten Halle halten einen großen Teil der Hitze fern. Täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Auch in anderen Museen dürfte man es gut aushalten.

23°Kirche St. Martin in Berus. Küsterin Uta Ruffing empfiehlt die Barockkirche mit ihren tollen Fenstern und Kunstschätzen. 23 Grad hat sie gestern gemessen - am Sonntag bei der Messe um 9 Uhr werde es noch etwas kühler sein, schätzt sie.

24° Mini-Pool Marke Eigenbau. "So kann man doch die Hitze im Saarland gut ertragen", schrieb Manuel Nau aus Saarbrücken gestern auf der Facebookseite der SZ. In der Tat. 240 Liter Wasser und ein Mensch passen in die Altpapiertonne. "Es war eine spontane Idee", sagt Nau, der sich auch schon ein Pils gegönnt hat im 24 Grad warmen Wasser (Stand gestern 17 Uhr).

24°Losheimer Stausee und Bostalsee: Im Wasser fühlt sich der Mensch bei tropischen Temperaturen gemeinhin am wohlsten - auch wenn die Badetemperaturen derzeit nicht wirklich kühl sind. Doch in den saarländischen Badeseen mit guter Wasserqualität macht das Schwimmen im Sommer besonders viel Spaß.

25°Urwald vor den Toren Saarbrückens: Angenehme Temperaturen, gesunde Luft - im Wald macht der Hochsommer richtig Spaß. Zumal in einer "einzigartigen Waldlandschaft auf dem Weg zu einem richtigen Urwald". Entwurzelte Bäume, morastige Bachläufe, kleine Waldseen: Hier entwickelt sich die Natur auf rund 1000 Hektar ohne das Eingreifen der Menschen.

26°Landkreis St. Wendel: Hier ist es höhenbedingt immer etwas kühler als in den anderen saarländischen Landkreisen. Die durchschnittliche Höchsttemperatur im Juli beträgt laut Wetterstation Saar 26 Grad, während es in anderen Kreisen 28 sind. Auch in der Nacht hat es sich in St. Wendel zumindest am Anfang der Wärmeperiode mit 11 Grad stärker abgekühlt.

27°Schwimmen unterm Sternenhimmel im Freibad Saarwellingen. Immer freitags, diesmal wohl auch heute: Flutlichtschwimmen bis 22 Uhr (Foto: Seeber), Informationen unter Telefon (068 38) 24 18. "Die Atmoshäre ist wunderschön", sagt Kassierer Josef Altmeyer. Auch anderswo bleiben die Bäder schon mal länger geöffnet, in Saarbrücken allerdings nicht, was die FDP gestern kritisierte. Auch Bürger, "die in Tagesrandzeiten arbeiten oder die große Hitze am Nachmittag nicht vertragen", müssten die Freibäder nutzen können - mindestens bis 22 Uhr.

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