"Wir arbeiten mit Hochdruck im Drei-Schicht-Betrieb"

Herr Kosok, wie ist die Lage auf den saarländischen Straßen?Kosok: Angesichts der extremen Bedingungen läuft es eigentlich noch relativ gut. Wir arbeiten mit Hochdruck, weitgehend im Drei-Schicht-Betrieb an der Räumung der 2000 Kilometer Straßen und Autobahnen im Saarland, für die der LfS verantwortlich ist. Bis zu 90 Fahrzeuge sind im Dauereinsatz

Herr Kosok, wie ist die Lage auf den saarländischen Straßen?

Kosok: Angesichts der extremen Bedingungen läuft es eigentlich noch relativ gut. Wir arbeiten mit Hochdruck, weitgehend im Drei-Schicht-Betrieb an der Räumung der 2000 Kilometer Straßen und Autobahnen im Saarland, für die der LfS verantwortlich ist. Bis zu 90 Fahrzeuge sind im Dauereinsatz.

Dennoch gibt es Klagen über die Räumdienste. Viele Hauptstraßen, auch Autobahnen sind zeitweise schwer oder überhaupt nicht zu befahren.

Kosok: Es ist leider so, dass wir nicht überall gleichzeitig sein können. Durch den intensivsten Winter seit bestimmt 30 Jahren stoßen wir an Grenzen. Wenn es nach einer Räumung weiter schneit, dauert es eben auch schon mal zwei, drei Stunden, bis wir wieder an die entsprechende Stelle gelangen. Dadurch entsteht vielleicht der Eindruck, dass überhaupt nicht geräumt wird. Doch dieser Eindruck ist falsch.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Kosok: Natürlich sind die Männer einiges gewohnt, aber wenn dieser Winter vorbei ist, werden sie sicher auch drei Kreuze machen. Was zurzeit abgeht, ist permanenter Stress, mit Alarmbereitschaft und allem, was dazugehört. Für Privatleben bleibt auch kaum Zeit. Die Männer haben gerade sicher nicht den schönsten Job des Saarlandes.

Hat das manchmal auch mit uneinsichtigen Autofahrern zu tun?

Kosok: Ja, absolut, es kommt des öfteren zu haarsträubenden Situationen. Da werden Streufahrzeuge in abenteuerlicher Weise überholt: Diese Autofahrer gefährden Leib und Leben, insbesondere ihr eigenes.

Das Salz geht zur Neige oder ist schon verstreut. Welche Auswirkungen hat das?

Kosok: Wir mussten wegen der Schneemassen den Winterdienst anpassen. Aktuell werden weiterhin alle Autobahnen, Bundes- und Landstraßen geräumt, der zusätzliche Einsatz von Streumaterial ist allerdings nur noch auf Autobahnen und gefährlichen Strecken zu leisten. Unsere Salzbestände reichen, um den Winterdienst in dieser Form aufrecht zu erhalten. Unser Lieferant hat zugesagt, dem Saarland täglich 300 Tonnen Salz nachzuliefern. Mit den Vorräten haushalten wir sorgsam. Teilweise bringen wir auf geeigneten Strecken bereits ein Salz-Granulat-Gemisch auf.

Warum ist es so schwer, derzeit an Salz zu kommen?

Kosok: Das ist nicht zuletzt auch eine Frage der Lagerkapazität. Zu Beginn des Winters waren unsere Hallen mit 19 000 Tonnen Salz gut gefüllt. Diese Menge hätte für einen durchschnittlichen Winter ausgereicht. Der Lieferant hat uns zudem zugesichert, verbrauchte Mengen kurzfristig wieder aufzufüllen. Dies fällt ihm angesichts der immensen bundesweiten Nachfrage derzeit schwer.

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