Wie Udo Jürgens "Begrüßungsgeld" verteilte

Berlin. In den Tagen des Mauerfalls war auch Udo Jürgens (75, Foto: dpa) in Berlin unterwegs. Der Sänger war unmittelbar vor der Grenzöffnung am 9. November 1989 mit Kapellmeister Pepe Lienhard in der heutigen Hauptstadt. Im Radio hätten sie zufällig gehört, dass die Menschen durch die Mauer kommen. "Wir haben sofort beschlossen, dorthin zu fahren

Berlin. In den Tagen des Mauerfalls war auch Udo Jürgens (75, Foto: dpa) in Berlin unterwegs. Der Sänger war unmittelbar vor der Grenzöffnung am 9. November 1989 mit Kapellmeister Pepe Lienhard in der heutigen Hauptstadt. Im Radio hätten sie zufällig gehört, dass die Menschen durch die Mauer kommen. "Wir haben sofort beschlossen, dorthin zu fahren." Es sei "unvorstellbar" gewesen, erinnert sich Jürgens. "Wir haben zwischendurch mehr als nur eine Träne verdrückt, sind uns mit wildfremden Menschen in den Armen gelegen. Wenn die mich erkannt haben, haben die bestimmt gedacht: Was ist denn jetzt los? Andere, die durch die Mauer kamen und mich sahen, haben gesagt: Da steht doch der Udo Jürgens auf der anderen Seite!" Am nächsten Tag habe er ein Konzert gegeben und sei spazieren gegangen. "Da habe ich überall gesehen, wie die Menschen in die Schaufenster geguckt haben. Ich habe 5000 Mark genommen und den Leuten in die Tasche gesteckt, in Hundertern. Das habe ich ganz heimlich gemacht." Er habe das nie erzählt. "Das ist jetzt so lange her. Damit will ich überhaupt nicht irgendwie punkten." dpa

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