Wie konnte es zu der Tragödie kommen?

Wie ist so etwas möglich?Das fragen sich im Rückblick alle. Stadt, Polizei und Feuerwehr haben bei den Besprechungen im Vorfeld offenbar zu sehr auf die große Erfahrung des Loveparade-Veranstalters Lopavent vertraut. Der hatte die Kapazität der Zu- und Abwege als ausreichend bezeichnet.Gab es Druck auf die Genehmigungsbehörden?Davon ist bisher nichts bekannt

Wie ist so etwas möglich?Das fragen sich im Rückblick alle. Stadt, Polizei und Feuerwehr haben bei den Besprechungen im Vorfeld offenbar zu sehr auf die große Erfahrung des Loveparade-Veranstalters Lopavent vertraut. Der hatte die Kapazität der Zu- und Abwege als ausreichend bezeichnet.

Gab es Druck auf die Genehmigungsbehörden?

Davon ist bisher nichts bekannt. Allerdings hatte im Jahr zuvor die Stadt Bochum "ihre" Loveparade wegen Sicherheitsbedenken abgesagt, nachdem die Techno-Party zuvor in Essen und Dortmund erfolgreich über die Bühne gegangen war. Eine erneute Absage wäre für die ganze Region extrem peinlich gewesen, zumal das Ruhrgebiet 2010 sein Kulturhauptstadtjahr feierte. Bedenken einzelner Beamter seien in dieser Situation übergangen worden, heißt es.

Wird immer noch ermittelt?

Ja, und zwar "fleißig", wie die Staatsanwaltschaft sagt. Mehr als 3000 Zeugen wurden schon vernommen. Ausgewertet werden zudem Fotos, Handyvideos, Filme von Überwachungskameras und jede Menge Akten. Aktuell werden noch elektronische Daten der Stadt Duisburg untersucht, etwa E-Mail-Wechsel. Was genau wird untersucht?

Antworten werden etwa auf folgende Fragen erwartet: War das Gelände mit nur einem gemeinsamen Aus- und Eingang über einen Tunnel ungeeignet? Hätte die Stadt die Umsetzung des Sicherheitskonzepts besser kontrollieren müssen? Hatte der Veranstalter zu wenige Ordner an den entscheidenden Stellen im Einsatz? Sperrte die Polizei möglicherweise zu lange an der falschen Stelle ab?

Wer ist denn nun schuld - Stadt, Polizei oder Veranstalter?

Das stellt jeder anders dar. Das Innenministerium wirft dem Veranstalter vor, zu wenige Ordner eingesetzt zu haben. Der Veranstalter beschuldigt die Polizei, mit Absperrketten am falschen Ort zur Katastrophe beigetragen zu haben. Die Stadt verweist auf ein von ihr in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten, wonach die Genehmigung der Technoparty rechtens war. dpa

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