Wie die Großmächte die Welt aufteilten

Berlin · In Jalta wurde das Schicksal Hitlerdeutschlands besiegelt. Die Alliierten einigten sich auf eine Aufteilung in Besatzungszonen, Entmilitarisierung und Entnazifizierung. Ein Kontrollrat sollte die Geschicke des Landes bestimmen.

Jalta ist ein Ferienort auf der zwischen Russland und der Ukraine umstrittenen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Sein subtropisches Klima machte den Kurort schon in Zeiten des russischen Zarenreiches und der Sowjetunion zu einem bevorzugten Reiseziel.

Vom 4. bis zum 11. Februar 1945 wurde in Jalta Weltgeschichte geschrieben. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges trafen sich in dem drei Kilometer außerhalb der Stadt gelegenen Zarenschloss Liwadija die alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Großbritannien) und Josef Stalin (UdSSR).

Auf der Konferenz der "Großen Drei" wurden Maßnahmen für die Endphase des Krieges, die Zukunft des Deutschen Reiches und die Nachkriegsordnung Europas getroffen. Deutschland wurde zunächst in drei, später dann in vier Besatzungszonen aufgeteilt - die französische Besatzungszone wurde aus Teilen der anderen beiden Zonen der Westalliierten gebildet. Ebenso wurden die Sektorengrenzen in der Hauptstadt Berlin gezogen. Ein alliierter Kontrollrat sollte die Geschicke des geteilten Deutschlands leiten. Zudem einigte man sich auf eine umfassende Entmilitarisierung und Entnazifizierung.

Definitive Absprachen, Einzelheiten über die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Verabredet war allenfalls, dass Polen im Norden und Westen deutsche Gebiete erhalten solle, nach den Vorstellungen der USA und Großbritanniens jedoch keine westlich der Oder. Die Ostgrenze Polens wurde dagegen festgelegt. Auch Absprachen über die Vertreibung von Millionen von Menschen sollten erst später auf der Potsdamer Konferenz folgen.

Gleichzeitig einigte man sich über die letzten noch strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen.

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