Wie die "fantastischen Vier" für Hochspannung sorgten

Hamburg. Hilft ja nichts: Samstag gegen 17.18 Uhr war es soweit. Aus, Schluss und vorbei. Die 49. Saison in der Fußball-Bundesliga ist Geschichte. Eine großartige Spielzeit, die in Borussia Dortmund einen verdienten Meister fand. Schon einen Tag vor Saisonende feierte die Liga einen neuen Zuschauerrekord

Hamburg. Hilft ja nichts: Samstag gegen 17.18 Uhr war es soweit. Aus, Schluss und vorbei. Die 49. Saison in der Fußball-Bundesliga ist Geschichte. Eine großartige Spielzeit, die in Borussia Dortmund einen verdienten Meister fand. Schon einen Tag vor Saisonende feierte die Liga einen neuen Zuschauerrekord. 13 360 131 Fans passierten die Tore der 18 Stadien, damit war die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr vorzeitig und deutlich überboten. Durchschnittlich knapp 45 000 kamen in die Arenen, jubelten, feierten oder wurden von einer Verzweiflung in die nächste getrieben. Wie in Kaiserslautern, Berlin und Köln, aber auch in Hamburg, wo die Rettung erst am vorletzten Spieltag gelang."Die Bundesliga ist neben der Premier League wahrscheinlich die beste Liga. Die Spanier sind in der Spitze natürlich spielerisch stark, aber Deutschland hat überall erstklassige Stadien, die immer voll sind", sagt Frank Arnesen, der zu Saisonbeginn vom FC Chelsea kam und als Sportdirektor beim HSV anheuerte: "Und was mich wirklich überrascht hat: Jeder kann hier wirklich jeden schlagen. Das macht die Liga so besonders attraktiv."

Dazu passt, dass die Underdogs FC Augsburg und SC Freiburg mit den kleinsten Mannschaftsetats von etwa 15 Millionen Euro die Klasse gehalten haben. An der Spitze elektrisierte lange Zeit ein atemberaubender Vierkampf zwischen Dortmund, Bayern München, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach. "Die fantastischen Vier" sorgten für eine Spannung, wie es sie lange nicht gegeben hat. Nur drei Punkte trennten sie nach 20 Spieltagen.

Borussia Dortmund musste schon einen Bundesligarekord von bislang 27 Spielen ohne Niederlage in einer Saison aufstellen, um seinen Titel zu verteidigen. Darunter war auch das wahnsinnigste Spiel der Saison, das 4:4 gegen den VfB Stuttgart mit sechs Toren in 20 Minuten. Jetzt schon ein Klassiker. Nun streben die Borussen mit Trainer Jürgen Klopp für den abschließenden Spieltag mit einem Sieg gegen Freiburg eine weitere Bestmarke an: 81 Punkte sollen es am Ende sein.

Der Zweikampf um die Torjäger-Kanone zwischen Klaas Jan Huntelaar (Schalke) und Mario Gomez (München) sorgte Woche für Woche für Begeisterung. 27 beziehungsweise 26 Treffer hatten sie einen Tag vor Saisonende erzielt. Die 40 von Gerd Müller aus dem Jahr 1972 scheint jedoch auf ewig unerreichbar.

Zum Ende einer Saison nahte naturgemäß auch die Zeit der Abschiede. Schalke verliert tränenreich Superstar Raul, der seine Zukunft wohl im Nahen Osten sieht - weniger Stress, mehr Kohle, wer wollte es dem 35-Jährigen verdenken. Auch der "Capitano" geht. Michael Ballack wechselt wohl aus Leverkusen in die USA.

Die wachsende Spielstärke der deutschen Liga ist auch den reichen Klubs im Ausland nicht entgangen. Dortmunds Shinji Kagawa liebäugelt mit England, Lukas Podolski geht zum FC Arsenal, wo zu Saisonbeginn bereits Per Mertesacker angeheuert hatte. Der Bremer Marko Marin geht zum FC Chelsea, BVB-Torjäger Lukas Barrios verschwindet Richtung China.

Dafür kann sich die Bundesliga auf den Schweizer "Wunderknaben" Xherdan Shaqiri freuen, der zu den Bayern geht. Weitere Hochkaräter werden folgen. Denn finanziell schließt die Bundesliga die Lücke zu den Giganten aus England und Spanien immer mehr. Durch den neuen TV-Vertrag steigen die durchschnittlichen Einnahmen pro Saison für vier Jahre von 412 auf 628 Millionen Euro.

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