„Wer betrügt, sollte rechtlich belangt werden“

Der saarländische Freiwasserschwimmer Andreas Waschburger (27) gewann bereits EM-Silber und wurde Achter bei Olympia. Dopen für den Erfolg? Niemals, sagt er im Interview mit SZ-Redakteurin Stefanie Marsch. Dass Betrüger nun hart bestraft werden sollen, unterstützt er.

Herr Waschburger, was halten Sie davon, Spitzensportler bei Doping mit Gefängnis zu bestrafen?

Waschburger: Ich fluche jedes Mal, wenn ich höre, dass jemand gedopt hat. Deshalb finde ich diese Regelung gut. Wer betrügt, sollte rechtlich belangt werden. Allerdings müsste das für Sportler überall auf der Welt gelten, damit niemand mit Doping davonkommt und alle gleiche Chancen haben. Vielleicht ziehen andere Länder ja nach, wenn Deutschland dieses Gesetz erlässt.

Bis zu drei Jahre Haft - zu hart oder in Ordnung?

Waschburger: Wenn jemand dopt und mit dem Sport sein Geld verdient, ist das kriminell. Allerdings gibt es auch andere Fälle, in denen die Sportler für auffällige Werte nichts können. Wenn wir zum Beispiel nach Mexiko oder China fahren, besteht die Gefahr, dass wir über das Essen das leistungssteigernde Mittel Clenbuterol aufnehmen. Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln muss man sehr aufpassen, dass sie nicht verunreinigt sind. Deshalb müsste in jedem einzelnen Fall sehr genau abgewogen werden, damit es nicht die Falschen trifft.

Wie würde sich der Sport verändern, wenn Doping-Sünder plötzlich ins Gefängnis wandern?

Waschburger: Es löst schon ein mulmiges Gefühl aus, wenn man von so einem Gesetz hört. Selbst wenn man nichts nimmt, hat man das im Hinterkopf. Aber ich glaube, mit der Zeit würde das aufhören. Es würde normal und es bliebe die abschreckende Wirkung auf potenzielle Täter. Wer sauber ist, kann ja ohnehin ruhig schlafen.

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