Weltweites Aufatmen nach Klima-Einigung

Cancún/Saarbrücken. In letzter Minute hat der UN-Klimagipfel im mexikanischen Cancún ein peinliches Scheitern der Gespräche verhindert: Nach einer Mammutsitzung verabschiedeten die mehr als 190 Teilnehmer ein umfangreiches Klimaschutz-Paket, das Basis für einen Klimavertrag sein soll. Eine Einigung auf eine konkrete Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen wurde indes nicht erreicht

Cancún/Saarbrücken. In letzter Minute hat der UN-Klimagipfel im mexikanischen Cancún ein peinliches Scheitern der Gespräche verhindert: Nach einer Mammutsitzung verabschiedeten die mehr als 190 Teilnehmer ein umfangreiches Klimaschutz-Paket, das Basis für einen Klimavertrag sein soll. Eine Einigung auf eine konkrete Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen wurde indes nicht erreicht.

Regierungen weltweit zeigten sich dennoch erleichtert. US-Präsident Barack Obama lobte Gastgeber Mexiko für dessen "exzellente Arbeit". Das Gipfel-Ergebnis habe den Kampf gegen den Klimawandel vorangebracht. Auch Kanzlerin Angela Merkel sprach von einem "wichtigen Schritt nach vorn". Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU, Foto: dapd), der Deutschland in Cancún vertreten hatte, wertete das Ergebnis als Beweis für die Handlungsfähigkeit der Staatengemeinschaft. Jetzt seien allerdings weitere Schritte nötig, sagte Röttgen.

Die Gipfelteilnehmer bekannten sich erstmals geschlossen zur Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad. Zudem beschloss die Konferenz ein Waldschutzprogramm sowie die Einrichtung eines "Grünen Fonds" zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen in den Entwicklungsländern.

Auch Umweltverbände zeigten sich erleichtert, dass ein erneutes Scheitern der Gespräche wie in Kopenhagen abgewendet wurde. Zugleich kritisierte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) jedoch das Fehlen konkreter Zusagen über verminderte Emissionen. Auch der renommierte Kieler Klimaforscher Mojib Latif sagte, angesichts der "unverbindlichen Absichtserklärungen" bestehe kein Grund zur Euphorie. Die saarländische Umweltminister Simone Peter (Grüne) meinte, das Gipfel-Ergebnis sei "ein Fortschritt, aber kein Durchbruch". Die Beschlüsse müssten spätestens 2011 in ein Abkommen mit verbindlichen Zielen und Maßnahmen münden. Grünen-Chefin Claudia Roth forderte einen Masterplan der Bundesregierung. Deutschland müsse internationaler Vorreiter im Klimaschutz werden, sagte Roth zur SZ. , A 4: Meinung afp/dapd/red

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