Weltweite Angst vor neuem Börsen-Crash

Washington/Berlin. Die historische Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA hat weltweit die Sorge vor weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten geschürt. Der Schritt war zwar erwartet worden, kam nach einer Woche mit den schwersten Verlusten an den Weltbörsen seit Herbst 2008 jedoch zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt

Washington/Berlin. Die historische Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA hat weltweit die Sorge vor weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten geschürt. Der Schritt war zwar erwartet worden, kam nach einer Woche mit den schwersten Verlusten an den Weltbörsen seit Herbst 2008 jedoch zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt. Allein der Deutsche Aktienindex (Dax) hatte vergangene Woche rund 1000 Punkte verloren.Politiker in aller Welt sind angesichts der bedrohlichen Lage in höchster Alarmstimmung und warten gebannt auf die Reaktion der Märkte am heutigen Montag. Die Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Industrienationen (G 7) wollten noch gestern Abend über die heftigen Irritationen beraten, die die Weltwirtschaft in einen neuen Abwärtsstrudel reißen könnten. Um die Märkte zu beruhigen, wurde noch vor Öffnung der asiatischen Börsen eine Erklärung der G 7 erwartet. Auch die Eurozonen-Notenbanken wollten sich Medienberichten zufolge kurzschließen und über die heikle Situation sprechen.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte den USA am Samstag wegen der massiven Staatsverschuldung die Bestnote "AAA" entzogen und die Bonität auf "AA+" abgestuft. Konsequenz eines schlechteren Ratings können höhere Zinsen für die Aufnahme von frischem Geld sein. Die USA müssten dann neben der Tilgung ihrer Schulden zusätzlich eine wachsende Zinslast schultern. S&P-Geschäftsführer John Chambers warnte gestern, dass die Kreditwürdigkeit ein weiteres Mal heruntergestuft werden könnte.

Ungewöhnlich scharfe Kritik an den USA kam gestern aus China. "Amerika muss für seine Schuldensucht und das kurzsichtige politische Gezerre bezahlen", schrieb die Nachrichtenagentur Xinhua. Als größter Gläubiger Amerikas könne China verlangen, "dass die USA ihre Schuldenprobleme in den Griff bekommen". Unter anderem müssten die USA ihre "riesigen Militärausgaben" beschneiden. , Interview, A 4: Meinung dpa/afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort