Weiter Streit um Runden Tisch zur Aufarbeitung von Missbrauch

Berlin. Der Streit um die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche hält an. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) beharrt auf Gesprächen nur mit Vertretern der Kirche und Betroffenen

Berlin. Der Streit um die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche hält an. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) beharrt auf Gesprächen nur mit Vertretern der Kirche und Betroffenen.

Der von Familienministerin Kristina Schröder und Bildungsministerin Annette Schavan (beide CDU) einberufene Runde Tisch mit einem breiten Teilnehmerfeld von Politik, Kirchen bis zu Schulträgern ersetze nicht das Vorhaben für einen Runden Tisch mit Vertretern der Kirche und den Betroffenen, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Justizministerium, Max Stadler (FDP), der "Berliner Zeitung".

In dieser Runde müsse geklärt werden, ob die Opfer eine finanzielle Entschädigung erhalten. Es gehe auch um die Frage, inwieweit staatliche Behörden von der Kirche bei Verdachtsfällen eingeschaltet würden.Prälat Karl Jüsten vom Kommissariat der deutschen Bischöfe griff zudem Leutheusser-Schnarrenberger scharf an. Es werde "sehr radikal aufgeklärt", zeigte sich Jüsten im ZDF-Morgenmagazin überzeugt. Mit Blick auf die Kritik der Justizministerin an der Aufklärungsarbeit der Kirche sagte er: "Ich glaube, sie hat keine Ahnung. Das ist so, zumindest aus heutiger Sicht, falsch." Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, reiste gestern nach Rom, wo er mit Papst Benedikt XVI. auch über den Missbrauchsskandal sprechen will. afp

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