Strafe bis Vergeltung Was Staaten mit Zöllen eigentlich bezwecken wollen

Berlin · Im Handelsstreit zwischen der EU und den USA sind sie der Dreh- und Angelpunkt: Strafzölle. Aber was ist das überhaupt? Und wie sehen andere Abgaben auf Importe aus? Eine Übersicht:

Im Handelsstreit zwischen der EU und den USA sind sie der Dreh- und Angelpunkt: Strafzölle. Aber was ist das überhaupt? Und wie sehen andere Abgaben auf Importe aus? Eine Übersicht:

Schutzzölle: Erhebt ein Staat oder Handelsblock eine Abgabe auf den Wert eingeführter Güter, dient dies dem Schutz der Anbieter im eigenen Land oder eines kompletten Marktes wie Europa. Die Importzölle der EU für Agrarprodukte werden beispielsweise mir der Unterstützung euro­päischer Landwirte begründet.

Vergeltungszölle: Diese „Strafzölle“ werden in Erwiderung auf die Handelspolitik eines anderen Landes eingeführt. Sie wirken für sich genommen wohlfahrtsverbessernd zulasten des anderen Landes, welches darauf seinerseits wieder mit einer Vergeltung in Form einer weiteren Zollerhöhung reagieren kann (Stichwort: Zollkrieg).

Anti-Dumping-Zölle: Bietet ein Land bestimmte Produkte weit unterhalb des durchschnittlichen Weltmarkt-Preises an, kann die WTO außerdem Anti-Dumping-Zölle erlauben. Hiermit soll verhindert werden, dass andere Länder mit Billigware überschwemmt werden. Besonders China war häufig von solchen Dumping-Vorwürfen betroffen.

Erziehungszölle: Staaten, deren Wirtschaft noch im Aufbau ist, haben besonders in den 60er und 70er Jahren zu diesem Instrument gegriffen. Dabei soll der eigene Markt so lange abgeschottet werden, bis er „reif“ und „erzogen“ ist und Güter selbst exportiert werden können.

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