Warum Angela Merkel zur mächtigsten Frau der Welt wurde

Berlin · Angela Merkel ist ein Phänomen in der Politik der Nachkriegsgeschichte. Ihr Aufstieg ist beispiellos. Hier ein Überblick über Stärken und Schwächen der 62-Jährigen:

 Angela Merkel hat lange überlegt, nun ist es klar: Sie kandidiert wieder.

Angela Merkel hat lange überlegt, nun ist es klar: Sie kandidiert wieder.

Foto: Nietfeld/dpa

Ausdauer: Merkel schreibt sich selbst "kamelartige Fähigkeiten" zu: Reserven anlegen, dosiert einsetzen. Krank ist sie selten - wenn doch, erfährt man es in der Regel nicht. Man muss wohl Nerven aus Stahl haben, um Kanzleramt und Parteivorsitz zu meistern. US-Präsident Barack Obama sagt, Merkel sei "zäh".

Geduld: Merkel kann zuhören --und abwarten. Selten reagiert sie im Affekt. Reißt ihr aber die Hutschnur, ist Feierabend. Wie bei der Entscheidung für Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts oder der Entlassung von Norbert Röttgen aus ihrem Kabinett.

Ideologiefrei: Merkel zeigt sich erst einmal für alles offen und denkt nicht in Grenzen - auch nicht in denen ihrer Partei. Das führt zu Konflikten mit der Schwesterpartei CSU und auch mit der CDU-Basis .

Uneitel: Anhänger wie Gegner schätzen Merkels Bodenhaftung, ihre unaufgeregte Art. Keine Skandale, keine Eskapaden. Sie ist unprätentiös und gilt als unbestechlich. Geld interessiert sie nicht so sehr.

Kein Redetalent: Merkel kann ein Publikum nur selten mitreißen. Öffentlich formuliert sie oft umständlich und wenig pointiert. Im kleinen Kreis ist sie dagegen humorvoll und selbstironisch.

Keine Visionen: Kritiker beklagen, Merkel habe keine eigenen Ziele, sondern sammele Ideen anderer und suche dann die Mehrheitsmeinung. In der Flüchtlingskrise bewies sie exakt das Gegenteil.

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