Warentester schlagen Alarm bei Spielzeug

Berlin. Alarm im Kinderzimmer: Bei der Untersuchung von Plüschtieren, Puppen und Holzspielzeugen fand die Stiftung Warentest in mehr als 80 Prozent der Fälle gesundheitsgefährdende Schadstoffe. Zudem bringen Verarbeitungsmängel Kinder in höchste Gefahr, wie die gestern vorgestellten Testergebnisse zeigen

Berlin. Alarm im Kinderzimmer: Bei der Untersuchung von Plüschtieren, Puppen und Holzspielzeugen fand die Stiftung Warentest in mehr als 80 Prozent der Fälle gesundheitsgefährdende Schadstoffe. Zudem bringen Verarbeitungsmängel Kinder in höchste Gefahr, wie die gestern vorgestellten Testergebnisse zeigen. Verbraucherschützer sprachen von einem "Skandal" und forderten strengere Regelungen.

Insgesamt nahm die Stiftung Warentest 50 Spielzeuge für Kinder unter drei Jahren ins Visier. Diese Produkte müssen besondere Anforderungen erfüllen, da Kleinkinder ihr Spielzeug herumwerfen und häufiger in den Mund nehmen. Wie der Test ergab, waren 40 der 50 geprüften Spielzeuge mit Schadstoffen belastet, zwei Drittel davon sogar stark bis sehr stark. In fünf Fällen wären Kinder sogar einer direkten Gefahr ausgesetzt, weil sich bei den Spielzeugen leicht verschluckbare Einzelteile lösen können. Die Beanstandungen beschränkten sich nicht nur auf Billigprodukte. Auch Markenware wie Brio, Eichhorn, Fisher Price, Sigikid oder Steiff hätten den Test nicht bestanden, erklärten die Experten. "Die Ergebnisse sind erschreckend und müssen Eltern beunruhigen", sagte Hubertus Primus, Chefredakteur der Zeitschrift "test".

Vergleichsweise gut schnitten Plastikprodukte ab: Nur acht der insgesamt 50 Spielzeuge waren nicht mit Schadstoffen belastet, darunter sechs aus Plastik. Dagegen sei keines der getesteten Holzspielzeuge schadstofffrei gewesen, so Primus. Prüfzeichen bieten demzufolge keine verlässliche Sicherheit. Auch einige Spielzeuge mit Tüv-Siegel bestanden den Test nicht. Erste Anbieter nahmen die kritisierten Produkte gestern aus dem Sortiment.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen forderte angesichts der Ergebnisse einen Krisengipfel zur Spielzeugsicherheit. Bund und Länder müssten zügig Gegenmaßnahmen einleiten, sagte Verbandschef Gerd Billen. Zudem müssten die Kontrollen verstärkt und "schwarze Schafe" öffentlich gemacht werden. afp/dpa

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