Vier Szenarien für die Zeit nach der Wahl

Szenario 1: Denkbar ist nach derzeitiger Lage eine breiten Regierung der Nationalen Rettung: An dieser könnten die drei wichtigsten Parteien, die Konservativen der Nea Dimokratia (ND, Parteichef: Antonis Samaras), die Linksradikalen (Syriza, Alexis Tsipras) und die Sozialisten (Pasok, Evangelos Venizelos) teilnehmen

Szenario 1: Denkbar ist nach derzeitiger Lage eine breiten Regierung der Nationalen Rettung: An dieser könnten die drei wichtigsten Parteien, die Konservativen der Nea Dimokratia (ND, Parteichef: Antonis Samaras), die Linksradikalen (Syriza, Alexis Tsipras) und die Sozialisten (Pasok, Evangelos Venizelos) teilnehmen. Dazu könnte auch die gemäßigte kleine Partei Demokratische Linke (Dimar) kommen. Gemeinsamer Nenner dieser Koalition wäre, dass Griechenland im Euroraum bleibt. Gleichzeitig soll aber auch eine Lockerung des Sparprogramms gefordert werden, weil die Sparmaßnahmen die Wirtschaft abgewürgt haben. Diese Regierung wäre aller Voraussicht nach stabil und handlungsfähig, weil sie mehr als 70 Prozent der Bevölkerung vertreten und eine überragende Mehrheit im Parlament haben würde.Szenario 2: Ein weiterer Weg wäre eine Kooperation zwischen den klar pro-europäischen Parteien Nea Dimokratia, Sozialisten und Demokratische Linke. Hier beginnen aber schon die ersten Probleme. Denn das Bündnis der radikalen Linken, zu dem mittlerweile die meisten etablierten und ehemals privilegierten Gewerkschaftsführer von den Sozialisten übergelaufen sind, könnten zusammen mit den Kommunisten (KKE) Griechenland mit Streiks und Demonstrationen ins totale Chaos stürzen.

Szenario 3: Eine dritte mögliche Koalition ist eine Kooperation der Linksradikalen mit der Demokratischen Linken, falls beide genug Sitze im Parlament erobern. Die Demokratische Linke scheint jedoch nicht bereit, an einer solchen linken Koalition teilzunehmen. Das Gleiche gilt für die Kommunisten. Demnach wäre eine Koalition der Linksradikalen mit den Sozialisten und der Demokratischen Linken eine Lösung, aber diese könnte daran scheitern, dass viele linke Politiker nicht mit den Sozialisten zusammenarbeiten wollen.

Szenario 4: Das letzte und schlimmste Szenario ist, dass die Politiker sich erneut nicht einigen. Dann müssten wieder Neuwahlen angesetzt werden. Das Land wäre dann für weitere sechs Wochen ohne handlungsfähige Regierung und könnte irgendwann einfach zusammenbrechen. Das Geld für Medikamente, Löhne und Renten reicht nur noch bis Mitte Juli. dpa

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