Medien Verleger-Chef fühlt sich durch „Staatspresse“ bedroht
Stuttgart · Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) wirft den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Wettbewerbsverzerrung vor. Die Zeitungsverleger erlebten nach wie vor eine mit öffentlich-rechtlichen Geldern finanzierte Flut textbasierter Gratis-Angebote, „eine gebührenfinanzierte Staatspresse“, die den Wettbewerb verzerre und den Presseverlagen kaum Entfaltungsmöglichkeiten lasse, kritisierte BDZV-Präsident Mathias Döpfner gestern in Stuttgart bei einem Kongress. Döpfner, der auch Vorstandsvorsitzender des Springer-Konzerns ist, unterstrich die Forderung der Verleger nach einer Beschränkung der öffentlich-rechtlichen Internetangebote. SWR-Justiziar Hermann Eicher kritisierte dies scharf. Die Antwort auf die Probleme der Zeitungsverlage könne nicht sein, dass es dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch schlechtgeht. Das Hauptproblem der Verlage sei nicht der gebührenfinanzierte Rundfunk.
Döpfner rügte ebenso, dass mit Steuermitteln Amtsblätter finanziert würden, die lokalen Zeitungen Konkurrenz machten.