Verkaufstalent mit gutem Draht in die Politik

Hannover. Der Finanzmanager Carsten Maschmeyer gilt als Verkaufstalent - und hat es ganz nach oben geschafft: Mit einem Vermögen von 900 Millionen Euro führte das "Manager Magazin" den Gründer des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes (AWD) 2004 unter den Top 100 der reichsten Deutschen. Maschmeyer zeichnete schon früh sein Streben nach Erfolg aus

Hannover. Der Finanzmanager Carsten Maschmeyer gilt als Verkaufstalent - und hat es ganz nach oben geschafft: Mit einem Vermögen von 900 Millionen Euro führte das "Manager Magazin" den Gründer des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes (AWD) 2004 unter den Top 100 der reichsten Deutschen. Maschmeyer zeichnete schon früh sein Streben nach Erfolg aus. Als Schüler brachte er es zum Niedersachsen-Meister im Mittelstreckenlauf. Mit einer Abiturnote von 1,8 studierte er später Medizin, gab das aber nach fünf Jahren auf. 1988 gründete er den AWD in Hannover. Der Verkaufsdruck für die freiberuflichen Agenten galt seinerzeit als "legendär". Maschmeyer erkannte jedoch, dass diese Vertriebsstruktur auf Dauer dem Ansehen schadet, und setzte Mitte der 90er Jahre auf hauptamtliche Mitarbeiter.Zu einem seriösen Unternehmer-Image reichte es für Maschmeyer, der sich 2009 erstmals mit seiner neuen Lebenspartnerin Veronica Ferres in der Öffentlichkeit zeigte, bislang allerdings nicht. Immer wieder wird er mit Vorwürfen konfrontiert. So sollen Kleinanleger der AWD durch unsachgemäße Beratung in den Ruin getrieben worden sein. Gleichzeitig soll Maschmeyer von seinen hervorragenden Verbindungen in die Politik profitiert haben.

Tatsache ist, dass Maschmeyer vor allem nach dem AWD-Börsengang im Jahr 2000 auf betont persönliche Auftritte setzte. Schon zuvor hatte er gute Kontakte zum früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD). Für einiges Aufsehen sorgte eine von Maschmeyer einen Tag vor der Niedersachsenwahl 1998 geschaltete Anzeige mit dem Text: "Der nächste Kanzler muss ein Niedersachse sein". Das Inserat kostete umgerechnet 332 000 Euro. Für Schröder zahlte sich die Kampagne aus. Das gute Wahlergebnis brachte ihm die Kanzlerkandidatur - sein CDU-Konkurrent Christian Wulff wurde deklassiert. Gleichwohl pflegte Maschmeyer auch zum späteren Ministerpräsidenten Wulff enge Kontakte. dapd

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