Prag · Die USA und Russland streiten um einen in Prag festgenommenen mutmaßlichen Hacker , der die Daten von Millionen Internet-Nutzern gestohlen haben soll. Nach der US-amerikanischen Justiz hätten nun auch die russischen Behörden einen Auslieferungsantrag gestellt, berichtete gestern die Zeitung "Lidove noviny". Die tschechische Polizei hatte den Russen im Oktober nach einem Hinweis aus den USA in einem Prager Hotel festgenommen. Das FBI wirft dem Verdächtigen den Diebstahl der Daten von 80 Millionen Nutzern sozialer Netzwerke vor. Moskau überraschte nun mit der Anschuldigung, der Mann habe 2009 über ein elektronisches Bezahlsystem umgerechnet 3200 Euro gestohlen. Sicherheitsexperten vermuten, dass der Kreml so verhindern will, dass geheime Informationen über den russischen Cyberkrieg aufgedeckt werden könnten. Ein Gericht in Prag muss nun entscheiden, ob und welchem Auslieferungsgesuch stattgegeben werden soll.